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Wirtschaftsförderung Ausschuss-Mitglied beklagt Stillstand

Wie fördert man die Wirtschaft in der Altmark am besten? Darüber gehen die Meinungen im zuständigen Ausschuss in Stendal auseinander.

Von Antonius Wollmann 10.12.2019, 15:00

Stendal l Der Wirtschaftsförderungsausschuss des Landkreises Stendal lief am Mittwoch bereits gute 45 Minuten, als Hennig von Katte von Lucke (Pro Altmark) ungeduldig wurde.

So richtig schien ihn der Bericht von Maria Wendt, Leiterin der Wirtschaftsförderung, nicht zufrieden zu stellen. Über eine Menge von Fördermaßnahmen referierte die Amtsleiterin.

Etwa über RÜMSA (Regionales Übergangsmanagement Sachsen-Anhalt), das jungen Menschen beim Übergang von der Schule in den Beruf helfen soll. Doch das neue Mitglied des Kreistages konnte offenbar mit den Ausführungen nicht viel anfangen.

Von Katte von Lucke vermisste das Bestreben, Unternehmen anzusiedeln: „Ich sehe nicht, wie man auf diese Weise vorankommt“, brachte er seine Kritik auf den Punkt. Stattdessen verwalte man den Stillstand und bringe die Region nicht voran.

An dieser Stelle meldete sich Juliane Kleemann (SPD) vermittelnd zu Wort. Ob man die Zahlenkolonnen etwas greifbarer machen könnte, fragte sie die Chefin der Wirtschaftsförderung. Dazu war Maria Wendt durchaus in der Lage und verwies darauf, dass in Folge des Rückkehrertages bereits elf Stellen bei Unternehmen der Region besetzt worden seien.

Beim vom Landkreis ins Leben gerufenen Rückkehrertag werben Firmen um Arbeitnehmer, die aus der Altmark stammen, aber die Region in der Zwischenzeit verlassen haben. Außerdem werbe man auch überregional auf Messen.

Doch im Lauf der Sitzung wurde nicht ausschließlich darüber diskutiert, was die Wirtschaftsförderung prinzipiell leisten kann und was nicht. Tatsächlich wurde es sogar richtig konkret, als die Nähe der Stendals zu Berlin thematisiert wurde. Diese Karte müsse man noch viel besser ausspielen als bisher, so der Tenor der Diskussion.

Ob die Forderung, Berliner Unternehmern günstige Immobilien zur Verfügung zu stellen, jedoch so ohne weiteres umsetzbar ist, bleibt fraglich.

Drüber können am Ende nur die Eigentümer eben jener Immobilien entscheiden. Realistischer erscheint hingegen die Idee des Ausschussvorsitzenden Björn Eckhard Dahlke (Grüne, FDP, Landwirte), den Landkreis Stendal angesichts der guten Anbindung in den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zu integrieren.

„In den Zeiten steigender Mieten in Berlin wäre das die beste Möglichkeit, an dieser Stelle an Berlin anzudocken“, so Dahlke.

Der Vorschlag ist indes gar nicht mal so neu. Bereits vor drei Jahren hatte der Seehäuser Georg Hermann Holländer gefordert, zumindest die Verbandsgemeinde Seehausen in den VBB aufzunehmen, um die Anbindung in die Prignitz zu verbessern. Daraus wurde aber nichts.