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Abgesagt Kamelle-Umzug fällt erstmals aus

Erstmals in der Geschichte des Wanzleber Feuerwehr-Karneval-Klubs ist der Umzug zum Tulpensonntag ausgefallen.

Von Constanze Arendt-Nowak 24.02.2020, 00:01

Wanzleben l „Wir mussten heute Morgen die Entscheidung treffen, unseren Umzug ausfallen zu lassen“, erklärte der Sitzungspräsident des FKK am Sonntag um kurz nach 14 Uhr vor dem Rathaus in Wanzleben. Die Enttäuschung war ihm anzumerken, aber die Verantwortung wog mehr. Mit einer Standparty sollte die Session zu Ende gehen – für Getränke und Bratwurst zum Aufwärmen war gesorgt.

Schon einige Stunden zuvor hatte der Verein seine Entscheidung auch schon auf seiner Facebook-Seite kundgetan. „Der DCC kommt trotzdem!“, hieß es dann in einem Kommentar aus dem benachbarten Domersleben. Und auch die Blumenberger hatten sich auf den Weg gemacht – als Einzige mit Festwagen übrigens.

Der Regen und der angekündigte Sturm führten nicht nur zu der Absage des Umzuges, sondern auch zur Streichung des Programms, das eigentlich zum Ausklang nach dem Umzug auf dem Marktplatz gezeigt werden sollte. In den Vorjahren hatten die Tanzgruppen immer nochmal einen kleinen Einblick in ihr Programm gewährt und auch die befreundeten Karnevalsvereine waren mit eingesprungen. „Die Bühne ist nass, davor auf dem Pflaster ist es rutschig. Wir können es nicht verantworten, wenn da ein Tanzmädchen fällt“, begründete Marcus Fischer die Entscheidung.

Wie aber nun trotzdem etwas Karnevalstimmung zaubern für die wenigen Gäste, die trotzdem auf den Marktplatz gekommen waren? Drei Vereine werden das schon richten und prompt standen die „Vereinsspitzen“ – Detlef Säger als Präsident des FKK, Roger Kolonko als Sitzungspräsident des Domersleber Carnevals Clubs (DCC) und Matthias Brosig als Vorsitzender des Blumenberger Kultur- und Karnevalvereins (BKK) – auf dem Wagen und warfen ordentlich mit Bonbons um sich. Besonders die jüngsten Gäste zeigten, dass ein Regenschirm nicht nur als Schutz vor dem Regen gut ist.

Und dann war ja da auch noch das Prinzenpaar Maika I. und Nico I., das sich unter das feiernde Volk gemischt hatte. Aus dem kleinen Ort Etgersleben – übrigens hinter der Kreisgrenze gelegen – waren sie gekommen, um für eine Session die Regierungsgewalt in Wanzleben zu übernehmen. Seit dem 11. 11. hatten sie den Rathausschlüssel in der (Narren)Hand. „Es war eine schöne Zeit“, erklärte Maika I. und gab dem Sitzungspräsidenten Marcus Fischer damit nicht zuletzt die Hoffnung, dass das Prinzenpaar auch nach seiner Amtszeit dem Verein treu bleibt. Den Rathausschlüssel aber gab es erstmal an den Bürgermeister der Stadt Wanzleben-Börde, Thomas Kluge, zurück.

Der freute sich über drei Orden, die auf seiner Brust hingen. Sie sind Zeugnis dafür, dass er während der Session auf Prunksitzungen aller drei Karnevalsvereine, die im Stadtgebiet zu Hause sind, zu Gast war. Schon jetzt blickte er voraus auf den 11.11.2020, wenn die Narren dann erneut in ihre fünfte Jahreszeit starten. Und dann – so schob Marcus Fischer noch einen Werbeblock ein – dauert es auch nur noch wenige Tage, bis der nächste karnevalistische Höhepunkt in Domersleben ansteht. Am 14. November werden die Domersleber Karnevalisten anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens einen großen Umzug starten.

Doch zunächst schnuppern die FKK-Narren und die DCC-Jecken Umzugsluft in anderen Orten. Am heutigen Rosenmontag schließen sich einige FKK-Narren in Gutenswegen an und die DCC-Jecken sind wie immer in Ku-Ka-Köthen präsent.