1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wanzleben
  6. >
  7. Adebar kann sich jetzt ins gemachte Nest setzen

Dodendorfer Storchennest wurde gründlich entrümpelt und ausgemistet - 75 Liter Müll aus elf Meter Höhe entfernt Adebar kann sich jetzt ins gemachte Nest setzen

Von Yvonne Heyer 03.04.2013, 03:15

Noch zeigt sich in Dodendorf das Storchennest verwaist. Doch wenn Freund Adebar aus dem fernen Afrika einfliegt, kann er sich im wahrsten Sinne des Wortes ins gemachte Nest setzen: Fleißige Helfer um Harald Tuchen haben den Frühjahrsputz im Nest längst erledigt.

Dodendorf l Seit einigen Jahren lässt sich in Dodendorf das einzige Storchennest im Sülzetal finden. Harald Tuchen hat auf seinem Grundstück das Nest in luftiger mit Hilfe eines Magdeburger Fachmannes geschaffen. Das Storchennest prangt auf einem langen Metallrohr und ist sogar mit Stahlseilen gesichert. So hält es auch stärkeren Winden stand.

Jedes Jahr peilt ein Storchenpaar das Nest an, Nachwuchs habe es schon reichlich gegeben. Adebars Zuhause liegt in unmittelbarer Nähe von Sülze und Wiesen, die Futtersuche gestaltet sich nicht allzu schwierig und in Dodendorf trifft einmal mehr zu: "Auf unsrer Wiese gehet was..."

Mit Blick auf die noch immer winterlichen Temperaturen ist Harald Tuchen froh, dass die Dodendorfer Störche von jeher nie vor Mitte, Ende April in ihrem "Sommerquartier" eintreffen. Und der Dodendorfer kann zudem berichten, dass für den Empfang der Weißröcke in diesem Jahr alles gerichtet sei. "Sie können sich in diesem Jahr ins gemachte Nest setzen" sagt Harald Tuchen und meint damit einen Arbeitseinsatz, der auch mit Hilfe seines Arbeitgebers, einer Magdeburger Dachbaufirma, realisiert werden konnte. Zunächst wurde ein Gerüst gebaut, daran schloss sich eine Leiter an. So gelangten die Helfer in elf Meter Höhe zum Nest. Dieses musste dringend ausgemistet werden. "Die Alt-Störche schleppen alles mögliche in das Nest, sogar Plastetüten. Damit war das Storchen-Zuhause im Laufe der Jahre so dicht geworden, dass das Wasser bei starken Regenfällen nicht ablaufen konnte und die Jungen absaufen. Auch hatte sich im Nest so viel Unrat angesammelt, dass schon Eier herausgekullert sind, weil der Kantenschutz fehlt", berichtet der Dodendorfer Storchenvater.

Bei dem Arbeitseinsatz hatten die fleißigen Helfer um Harald Tuchen etwa 75 Liter Unrat entfernt. Und diese Arbeit sei eine echte Schwerstarbeit gewesen, denn alles sei festgefroren gewesen und hätte regelrecht aus dem Nest geschlagen werden müssen, heißt es. Schließlich sei der Unrat Eimer für Eimer heruntergeschleppt worden.

Dem Einflug der Störche steht somit nichts im Wege.