Christian Grabow spricht mit Ausleber Schülern und Eltern über Probleme Alltag eines Schulsozialarbeiters: "Ich bin der Kummerkastenonkel"
Seit zwei Jahren arbeitet Christian Grabow als Schulsozialarbeiter an der Sekundarschule Thomas Müntzer in Ausleben. Er hört sowohl Schülern als auch Eltern zu, wenn es Probleme gibt, und versucht, durch Tipps und Ratschläge zu vermitteln.
Ausleben l Zu ihm können die Schüler kommen, wenn sie Ärger zuhause haben, Streit mit Klassenkameraden, Probleme mit Lehrern oder sich von der Welt unverstanden fühlen: Christian Grabow hört den Jugendlichen zu und versucht, mit ihnen gemeinsam Lösungen zu finden.
Seit zwei Jahren arbeitet der 29-Jährige als Schulsozialarbeiter unter Trägerschaft des Internationalen Bundes (IB) an der Thomas-Müntzer-Sekundarschule in Ausleben. "Ich kümmere mich um alles, was nichts mit Unterricht zu tun hat - um soziale Probleme, die Einfluss auf die Lernbereitschaft haben. Ich bin der Kummerkastenonkel für alles", sagt Christian Grabow.
Hauptsächlich in den großen Pausen klopfen die Schüler an die Tür des Schulsozialarbeiters. In seinem Büro stehen zwei Sessel und eine Couch - die gemütliche Atmosphäre soll dazu beitragen, dass die Schüler sich bei Christian Grabow wohlfühlen. Die Sorgen, die ihm die Jugendlichen verraten, behält der Pädagoge für sich. "Es ist wichtig, dass die Schüler wissen, dass sie mir vertrauen können, dass ich eine neutrale Person bin", betont er. Nur, "wenn wirklich Not am Mann ist und die Eltern eine wichtige Rolle bei der Lösung des Problems übernehmen könnten, werden sie informiert". Bei Fällen von körperlicher Gewalt werde auch Kontakt zum Jugendamt aufgenommen.
Ein wichtiger Aspekt sei für Christian Grabow, dass er nicht von der Schule angestellt ist, sondern beim Internationalen Bund. Dadurch könne er freier agieren.
Dass sich die Jugendlichen von Grabow verstanden fühlen und gern zu ihm kommen, habe auch mit seinem Alter zu tun. "Das ist auf jeden Fall ein Vorteil, dadurch haben wir eine andere Kommunikations- und Verständnisebene", sagt der Sozialarbeiter. "Wenn es zum Beispiel um soziale Netzwerke geht. Ich habe auch einen eigenen Dienst-Account auf Facebook. Das haben inzwischen auch Eltern für sich entdeckt. Es ist eine niederschwelligere Variante, Kontakt zu mir aufzunehmen", erzählt Christian Grabow. Auch ist ihm die Schulform nicht fremd: Bis zur 10. Klasse besuchte auch er eine Sekundarschule.
Anfangs seien überwiegend Mädchen zu ihm in die Beratung gekommen, erinnert sich Christian Grabow, "jetzt ist es relativ ausgeglichen". Dazu beigetragen, sich und seine Arbeit vorzustellen, habe vor allem die Projektarbeit, die er in den Klassen anbietet. So unter anderem zu Themen wie Anti-Rauchen und Sexualkunde.