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Bahnhof Signal für Petition steht auf Grün

Die Online-Petition lässt bei den Blumenbergern die Hoffnung wachsen, dass der Bahnhaltepunkt des Dorfes wiederbelebt wird.

Von Constanze Arendt-Nowak 23.08.2020, 01:01

Blumenberg l Für den Blumenberger Kultur- und Karnevalverein (BKK) war der Mittwoch, 19. August, ein bedeutendes Datum. An diesem Tag endete ihre Unterschriftensammlung im Rahmen der Online-Petition auf dem Portal Open Petition unter dem Titel „Starten statt warten – Dörfer auf dem Abstellgleis“. Hintergrund ist der Kampf um die Wiederinbetriebnahme des Bahnhaltepunktes Blumenberg, an dem seit Dezember 2018 kein Zug mehr zum Zu- und Aussteigen hält. 1700 Unterschriften wurden nach Aussage von Initiatorin und Vereinsmitglied Sylvia Trieb allein aus dem Landkreis Börde gebraucht, damit die Petition überhaupt eine Chance auf Weiterführung gehabt hätte. Doch das Rühren der Werbetrommel hat sich gelohnt. Am Stichtag standen insgesamt 2757 Unterstützer-Unterschriften zu Buche, 2240 kamen davon aus dem Landkreis Börde. Viele davon haben die Vereinsmitglieder auch von handgeschriebenen Listen eingescannt oder in den Computer übertragen. Das war manchmal kein leichtes Unterfangen. Die Listen haben zuvor nicht nur in der Bäckerei Trieb und im „Blumenberger Krug“ ausgelegen, sondern viele fleißige Helfer gingen mit ihnen auch direkt auf Unterschriftenjagd. Gertraude Schug-Müller gehörte zu den Unterschriftenjägern und kann berichten, dass das Interesse der Angesprochenen sehr hoch war.

Open Petition wird jetzt, wie Matthias Brosig als Vorsitzender des BKK sagt, alle Unterschriften noch einmal auf ihre Richtigkeit überprüfen und gegebenenfalls auch einige aussortieren. Die 15-köpfige Arbeitsgruppe, die sich zur Rettung des Haltepunktes Blumenberg vor den Karren gespannt hat, und der Vorstand des BKK sind angesichts der Vielzahl an Unterschriften aber guter Dinge, dass sie trotzdem weit mehr als 1700 Unterstützer auf ihrer Seite haben.

Parallel zur Prüfung von Open Petition arbeiten die Arbeitsgruppe und der BKK-Vorstand jetzt ihre Petition auf, um sie dann an den Petitionsausschuss des sachsen-anhaltischen Landtages, Thomas Kluge als Bürgermeister der Stadt Wanzleben-Börde und die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH zu übergeben. „Für die persönliche Übergabe bei Christina Buchheim (Die Linke), der Vorsitzenden des Petitionsausschusses, haben wir bereits einen Termin“, so Sylvia Trieb. Ihren Worten zufolge können alle Interessenten sich am 11. September anschließen und um 13 Uhr vor dem Landtag in Magdeburg dabei sein.

In der Petition selbst sollen nicht nur das Problem beschrieben, sondern auch schon erste Lösungsansätze aufgezeigt werden. Deshalb wollen Marika und Gerold Reipsch sowie Gertraude Schug-Müller und ihr Mann Franz-Josef Müller in den nächsten Tagen auch einige Bahnhaltepunkte bereisen und Fotos und Zeichnungen als Beispiele anheften. Weitere Aufgaben in der Arbeitsgruppe in Vorbereitung der Petitionsübergabe sind verteilt, weitere Blumenberger binden sich unterstützend mit ein.

„Wir sind froh, dass uns so viele Leute unterstützt haben, und wollen sie auch weiter auf dem Laufenden halten“, so Matthias Brosig. Deshalb sollen sich die Ergebnisse auch auf Plakaten und Wurfzetteln wiederfinden. Als Informationsplattform soll ebenfalls das generationsübergreifende Familienfest genutzt werden, zu dem der BKK für Sonntag, 6. September, ab 11 Uhr auf den Blumenberger Dorfplatz einlädt. Unterstützt wird das Fest im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ sowie der „Partnerschaft für Demokratie Landkreis Börde“. „Wir wollen die Ergebnisse unserer Aktion vorstellen und aufzeigen, wie es weitergehen soll“, macht Sylvia Trieb neugierig und hofft dabei auch, dass vielleicht noch die ein oder andere Idee zur Lösungsfindung von den Gästen kommt.