1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wanzleben
  6. >
  7. Wanzleben scheitert an der Quote

Breitbandausbau Wanzleben scheitert an der Quote

Die Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben-Börde hat die erforderliche Mindestanschlussquote für den Breitbandausbau nicht erreicht.

Von Mathias Müller 02.10.2018, 01:01

Wanzleben l Die Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben-Börde hat die Mindestanschlussquote für das geplante kommunale Breitbandnetz nicht erreicht. Am 30. September war die Frist abgelaufen, in der sich die Grundstückseigentümer für einen Anschluss an das schnelle Internet via Glasfaser entscheiden konnten. Laut der Auskunft der Breitbandengel, die das Netz für die Stadt Wanzleben und den Betreiber DNS:NET in der Gemeinde vermarktet hat, liegt die erreichte Anschlussquote für die gesamte Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben-Börde bei 35 Prozent. 60 Prozent hätten es sein müssen, um das Glasfasernetz bauen und wirtschaftlich betreiben zu können. Stadt und Betreiber hatten die Anmeldefrist bereits um einen Monat verlängert.

„Entscheidend ist letztendlich nicht die Quote, sondern die Wirtschaftlichkeit für unseren Pächter. Es muss nun im Gespräch mit der DNS:NET geprüft werden, ob das Vorhaben auch unter diesen Bedingungen umgesetzt werden kann. Und die Stadt braucht die Einnahmen aus der Verpachtung für die Refinanzierung der Kredite“, sagt Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge (parteilos) mit Blick auf die nicht erreichte Anschlussquote. Grundsätzlich strebe Wanzleben an, alle Orte der Stadt innerhalb der nächsten zwei Jahre auszubauen. „Die einen eher, die anderen Orte etwas später“, so der Bürgermeister. Am Ende wollen und werden alle Unternehmen, Schulen und Haushalte einen Glasfaseranschluss benötigen. „Die Stadt Wanzleben-Börde kann ihren Bürgern schon heute zusagen, dass jeder einen Glasfaseranschluss bis ins Haus bekommen kann“, bleibt der Bürgermeister optimistisch. Jeder einzelne Einwohner der Einheitsgemeinde müsse sich entscheiden, ob er eine Vorbestellung abgeben und etwa 2000 Euro sparen wolle. „Wenn aber in einem Ort der Glasfaserausbau über das Jahr 2020 hinaus abgelehnt wird, dann muss die Stadtverwaltung die Entscheidung akzeptieren. Kurz und knapp: wir suchen weiter Wege, um den wirtschaftlichen Glasfaserausbau zu ermöglichen“, versichert der Wanzleber Bürgermeister.

„Ob das Glasfasernetz gebaut wird, entscheidet letztendlich die Gemeinde“, gibt Jens Strahlendorff von den Breitbandengeln, die das zu bauenden Netz im Auftrag der Berliner DNS:NET vermarktet, zu verstehen. Er und seine Kollegen waren in den vergangenen Wochen auf vielen Veranstaltungen in der Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben-Börde unterwegs, um die Bürgern über die Vorzüge des Glasfasernetzes und die Anschlusskonditionen zu informieren. Strahlendorff, der nunmehr in anderen Gebieten des Landkreises auf Werbetour für das schnelle Internet ist, werde am Donnerstag im Bauamt der Einheitsgemeinde einen weiteren Stapel an Antragsformularen für das Glasfasernetz abholen. Er hoffe, dass sich damit die derzeitige Anschlussquote von 35 Prozent noch erhöhe. Auch stehe noch die Einarbeitung von möglichen Anschlusswilligen aus, die Mieter der großen Wanzleber Wohnungsunternehmen seien. Auch das könne die Quote noch nach oben treiben. In welchen Ortschaften und Ortsteilen der Stadt Wanzleben-Börde schließlich das kommunale Netz gebaut werde, entscheide die Gemeinde.