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Corona Vereinsleben geht auch online

Durch die zahlreichen Corona-Maßnahmen wurde neben vielen weiteren Bereichen auch das Vereinsleben in und um Wanzleben stark eingeschränkt.

Von Jasmin Teut 15.01.2021, 00:01

Wanzleben l Nicht nur Restaurants, Hotels, Bars und vieles mehr hatten und haben auch weiterhin mit den Einschränkungen und Verboten, die mit der Corona-Pandemie einhergehen, zu kämpfen. Auch viele Vereine standen am Anfang meist ohne Alternativplan da. Doch um die Vereine am Leben zu halten, mussten Lösungen her. Viele setzen daher auf Online-Angebote. Aber wie sieht das in Wanzleben und Umgebung aus?

Gerade Vereine, die sich sportlich betätigen und bei denen meistens im Team trainiert wird, haben es durch die Regelungen nicht leicht. So zum Beispiel die Judokas vom BSV Wanzleben - Die Bördetiger. Schon seit längerer Zeit findet überhaupt kein Training mehr in der Sporthalle des Börde-Gymnasiums in Wanzleben statt, sagte Tristan Duchstein, Trainer und Mitglied im Vorstand des Vereins. Daher heißt es für circa 100 bis 130 Mitglieder, zuhause bleiben und versuchen, sich fit zu halten.

Doch wie ist das beim Judo überhaupt möglich? Die Landesverbände Hamburg, Niedersachsen und Bayern haben sich zusammengesetzt und eine Alternative zu den Präsenzproben entwickelt. Auf einer Online-Plattform stehen den Sportlern Übungseinheiten zur freien Verfügung. Mit Videos können die Mitglieder so ganz einfach von zuhause aus weiter trainieren. „Wir haben auch eine Whatsapp-Gruppe. Dort stellen zwei unserer Trainer Videos mit Anleitungen ein“, sagte Duchstein. Das käme gut an und man bekomme auch Feedback, also Rückmeldung, dazu, sagte er weiter.

Trotz dieser recht gut funktionierenden Alternativlösung ging die Pandemie nicht spurlos an den Bördetigern vorbei. „Wir hatten auch einige coronabedingte Austritte“. Woran das liegt, kann der Trainer allerdings nicht benennen. Vielleicht, weil es momentan keine Regelmäßigkeit bezüglich des Trainings gibt, vermutet er.

Doch nicht alle Vereine haben solch ein Online-Angebot für ihre Mitglieder. Bei den „Line Dancer naus der Magdeburger Börde“ in Wanzleben steht das Vereinsleben weitestgehend still. „Es finden momentan keine Proben statt. Beim Tanzen ist manchmal einfach der Kontakt zu eng“, sagte Leiterin Christa Säger. Natürlich gebe es Möglichkeiten, Videos zu erstellen und sie den Tänzern zu schicken, aber das macht der Verein nicht, erklärt sie. Für größere Vereine eigne sich das, aber für ihre Gruppe mit 15 Tänzern eher nicht. Wer jedoch das Tanzbein zuhause schwingen möchte, dem ist das natürlich nicht untersagt. „Auf Youtube gibt es tausende Videos zum Line Dance“, sagte die Leiterin.

Die Mitglieder des Spielmannszuges Groß Rodensleben bleiben hauptsächlich über Whatsapp in Kontakt. „Wir haben eine Gruppe erstellt. Dort kann jeder was reinschreiben, wenn er was hat“, sagte Mirko Fischer, Chef des Vereins. Für die Mitglieder des Spielmannszuges beginnt die Saison meist Anfang Mai. Durch Corona fanden nun schon fast ein Jahr lang keine Proben statt, sagte Fischer. Doch die seien für die erfahrenen Mitglieder auch nicht dringend nötig, denn die Truppe besteht aus 13 aktiven Musikern, die schon seit sehr langer Zeit dabei sind. „Dadurch können sie die etwa 20 Musikstücke aus dem Gedächtnis spielen“, sagte er weiter. Würde es Nachwuchs für die Gruppe geben, würden wahrscheinlich auch neue Lieder einstudiert werden, doch schon lange kommt kein jugendlicher Nachwuchs, den der Verein fördern könnte, bedauert Fischer.

Ob am Kindertag, zur Einschulung, bei Volksfesten oder für Geburtstagsständchen, ab Mai hatte der Spielmannszug fast jedes Wochenende einen Auftritt. Durch die Corona-Pandemie dürfen solche Veranstaltungen schon lange nicht mehr stattfinden und so bleibt es auch für den Spielmannszug zunächst still. Doch sollten solche Feste wieder gefeiert werden dürfen, wird wohl auch der Spielmannszug nach ein oder zwei Auffrischungsproben wieder mit dabei sein.

Und auch die anderen Vereine blicken weiterhin positiv nach vorne. „Sobald es wieder grünes Licht gibt, proben wir wieder“. Davon ist die Leiterin der Line Dancer Christa Säger überzeugt.

Und auch wenn sich die Tänzer anfangs vielleicht schwer tun, sich an die Schritte der letzten Probe, die schon weit zurückliegt, zu erinnern, die Schwarmintelligenz kann dabei helfen. „Der eine kennt vielleicht den ersten Schritt und eine andere hat sich wieder was anderes gemerkt. Sobald die Musik einsetzt, können sich die meisten bestimmt wieder an die Schritte erinnern“, ist sich Säger sicher.

Und auch die Bördetiger bleiben auch in Zukunft zuversichtlich und lassen den Kopf nicht hängen. Obwohl von den vier festen Turnieren in diesem Jahr schon das erste im Januar abgesagt werden musste, hat Duchstein die Hoffnung, dass es im Sommer dann endlich soweit sein kann, ein Turnier stattfinden zu lassen. Wenn das Training wieder aufgenommen werden kann, heißt es für die Sportler erst einmal, den Trainingsrückstand aufholen, sagte Duchstein, damit die Bördetiger dann endlich wieder richtig durchstarten zu können.