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Klassentreffen der besonderen Art mit Rundgang in Sülzetals neuer Sekundarschule in Langenweddingen Ehemalige staunen über moderne Schule

Von Yvonne Heyer 06.04.2011, 06:35

Einen "runden" Anlass gab es nicht, um mal wieder zum Klassentreffen einzuladen. Nach 61 Jahren der Schuleinführung fanden sich die ehemaligen Schüler der Langenweddinger Schule zusammen. Und ihr Treffen begann für die Ehemaligen an einem ganz besonderen Ort – an der neuen Ganztagsschule ihres einstigen oder noch heutigen Heimatortes.

Langenweddingen. Ehe die einstigen Schüler vor mehr als 50 Jahren ins Leben, zur Ausbildung oder auf eine weiterführende Schule geschickt wurden, hatten die heute gestandenen Männer und Frauen mitgeholfen, den Grundstein für eine neue Schule zu legen. Dieser "Neubau" wird heute noch von der Langenweddinger Grundschule genutzt. Jedoch ist dieser "Neubau" in keinem Fall mit der heutigen neuen Ganztagsschule Sülzetal vergleichbar. Das wurde den Männern und Frauen beim Rundgang durch die Schule, die im Sommer des vergangenen Jahres eröffnet wurde, mehr als bewusst.

Bevor die ehemaligen Schüler ihren Rundgang mit Schulleiter Heinz-Günter Bartels starteten, nahmen sie zum Gruppenbild Aufstellung – im Hintergrund die neue Schule. Immerhin waren es einmal 35 Schüler, die im Jahr 1958 die 8. Klassen verließen. Vor drei Jahren fanden sich die Männer und Frauen schon einmal zusammen, um gemeinsam die Goldene Konfirmation zu feiern.

Zum diesjährigen Klassentreffen waren die Männer und Frauen, darunter Noch-Bau-und Verkehrsminister Dr. Karl-Heinz Daehre (lebt noch heute in Langenweddingen), aus Rosenheim in Bayern, aus dem Mansfelder Land, Ahlen oder Leipzig angereist. Mit Heinz Flacke gehörte auch ein großer Handballer in diese Klasse. Das Klassentreffen hatten übrigens Helga Plümecke und Annelore Linß organisiert. Schulleiter Heinz-Günter Bartels startete den Rundgang mit den "Ehemaligen" in der Cafeteria der Schule und mit den Worten: "Sie erleben hier eine Schule, wie Sie sie vielleicht noch nie gesehen haben." In der Caféteria angekommen, berichtete er, dass die Kinder schon morgens mit warmen Getränken versorgt werden und hier ihr warmes Mittagessen einnehmen können.

Das passiert gestaffelt, da erstens nicht genügend Platz für alle ist und zweitens die Schüler in ihrer einstündigen Mittagspause auch eine Menge geboten kriegen. Sie können an Arbeitsgemeinschaften teilnehmen oder in das heiß begehrte Fitness-Studio der Schule gehen. Über dieses staunten auch die ehemaligen Schüler nicht schlecht. Gesundheitstraining und Ernährungsberatung gehören zum Fitnessraum genau so dazu, wie die großen Spiegel, die der Line-Dance-Gruppe zum Proben dienen.

Einstige Schüler staunen über Neuerungen

Schließlich ging es weiter in die Holz- und Metallwerkstatt. Dort können die Ganztagsschüler testen, was ihnen mehr liegt und in welche Richtung die Berufswahl einmal gehen könnte. In den Werkstatträumen finden 16 Schüler Platz.

Da die Klassen zweizügig sind und damit mehr Schülerarbeitsplätze nötig wären, wird in Gruppen gearbeitet. Wobei eine Gruppe dann den Hauswirtschaftsraum nutzt. Auch dieser Bereich ist wichtig für die praktische Arbeit an der Schule. Und wie die ehemaligen Schüler beim Blick in den Hauswirtschaftsbereich feststellen konnten, lässt allein die moderne Küche keine Wünsche einer Hausfrau oder eines Hausmannes offen. Hier lernen die Schüler nicht nur kochen.

Die Töpferei wurde beim Schulrundgang nicht vergessen wie auch das Grüne Klassenzimmer. In einem der zehn Klassenräume durften die Männer und Frauen auch einmal Platz nehmen. Dabei stellten sie fest, dass die Tafeln nicht mehr grün sind und längst nicht mehr mit Kreide geschrieben wird.

Der Clou und Höhepunkt des Rundganges war schließlich das Computerkabinett mit der interaktiven Tafel. Davon gibt es vier in der Schule. Was diese Tafel alles kann, lässt den Betrachter wahrlich staunen. Lehrbücher werden überflüssig. Lehrer wie Schüler sind miteinander verbunden, und über den Computerbildschirm verfolgen die Schüler das Geschehen an der Tafel. Wobei Heinz-Günter Bartels keinen Hehl daraus machte, dass auch er erst einmal lernen musste, mit dieser Hightech-Tafel umzugehen.