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Stephan Maindok, Chef der Oschersleber Christdemokraten, rückt als nächstgewählter Kandidat nach Frank Gebhardt gibt nach 22 Jahren CDU-Stadtratsmandat zurück

Von Mathias Müller 14.03.2012, 04:08

Oschersleben l Nach 22 Jahren gibt der parteilose Frank Gebhardt zum 28. März sein Mandat als CDU-Stadtrat in Oschersleben auf. Gegenüber der Volksstimme gab er "berufliche Gründe" für seinen Entschluss an, die es ihm unmöglich machen würden, seine Arbeit als Stadtrat zu "100 Prozent zu erfüllen". In einem Schreiben hatte Gebhardt die Oschersleber Stadtratsvorsitzende Ingeburg Gerke (CDU) über die Rückgabe des Mandates informiert. Für ihn rückt der Oschersleber CDU-Ortsvereinsvorsitzende Stephan Maindok (27) nach.

Der 55-jährige Gebhardt saß als einer von wenigen Abgeordneten seit den ersten freien Wahlen nach der politischen Wende in der DDR ab 1990 ununterbrochen als Parteiloser für die Christdemokraten im Stadtrat. Bei den Stadtratswahlen in zwei Jahren habe er ohnehin nicht mehr antreten wollen, gab Gebhardt zu Protokoll.

Frank und Anita Gebhardt betreiben in Oschersleben eine gemeinschaftliche Zahnarztpraxis. "Unsere Praxis befindet sich seit 2011 in einem Umstrukturierungsprozess mit dem Schwerpunkt Implantologie, was eine zeitaufwendige Zertifizierung durch die Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt notwendig macht", verdeutlichte Gebhardt. Deshalb sei es ihm nicht mehr möglich, die für die Arbeit als Stadtrat notwendige Zeit aufzubringen.

"Ich habe mich als Stadtrat mehr für die Sachthemen in Oschersleben eingesetzt als für die Politik interessiert, schließlich sind wir nicht im Bundestag", beschrieb Gebhardt sein Verständnis für Kommunalpolitik, die für die Bürger gemacht werden müsse. Als die größten Erfolge, an denen er in Oschersleben mit beteiligt gewesen sei, zählte der scheidende Stadtrat die Ansiedlung des Motoparks und den Bau des neuen Busbahnhofs auf. Ebenso, dass es auf seine Anregung hin gelungen sei, das Bodewehr zu retten und nach dem Umbau zum Gewinnen von Strom zu nutzen. Auf Gebhardts Initiative geht es auch zurück, dass die Kreismusikschule Oschersleben nach Kurt Masur benannt und der weltbekannte Dirigent zum Oschersleber Ehrenbürger ernannt werden soll.

Gebhardt begann seine politische Laufbahn 1989 als Chef des Demokratischen Aufbruchs (DA) in Oschersleben. Der DA ging 1990 in der CDU auf. In dem Jahr, in dem Gebhardt zum ersten Mal in den Oschersleber Stadtrat gewählt wurde.

Stephan Maindok, der für Frank Gebhardt als nächstgewählter Kandidat der CDU in den Stadtrat nachrückt, ist seit drei Jahren Vorsitzender des christdemokratischen Ortsverbandes in Oschersleben. Er studiert an der Universität Magdeburg Volkswirtschaftslehre und schreibt zurzeit seine Diplomarbeit. "Tunnelbau, Freibad und Haushalt", nannte Maindok die Themen, denen er sich besonders widmen wolle.