Bau einer neuen Werkstatt auf dem Gelände der Matthias-Claudius-Haus-Stiftung in Oschersleben kommt planmäßig voran Halle mit mehr Platz und modernen Arbeitsbedingungen
Oschersleben l Das Gelände der Matthias-Claudius-Haus-Stiftung im Neubrandslebener Weg in Oschersleben hat sich über den Sommer stark verändert. So läuft die Fertigstellung der neuen rund 1000 Quadratmeter großen Werkhalle auf vollen Touren. "Wir haben die Halbzeit der Bauarbeiten schon überschritten, alles liegt im Plan", stellt der Stiftungs-Baukoordinator und stellvertretende Werkstattleiter Henrik Thamm zufrieden fest. Seinen Worten zufolge wurden alle Arbeiten bisher ohne Verzögerungen und Beanstandungen ausgeführt.
Knapp drei Monate nach der Grundsteinlegung steht nicht nur der Rohbau. Die Hülle ist geschlossen, das Dach, die Beton- und Maurerarbeiten sowie die hellgrau-grüne Verkleidung sind fertig. Aktuell bekommt der Sozialtrakt eine farbenfrohe Fassade. "Doch nicht nur Maler sind am Werke. Elektriker, Heizungs- und Lüftungsinstallateure sowie Spezialisten für Gas, Wasser und Abwasser teilen sich aktuell den großen Hallentrakt", erklärt Thamm und ergänzt: "alle Hausanschlüsse und sogar die Datenleitungen liegen schon an."
In die durch eine Trennwand geteilte Halle sollen künftig die beiden Arbeitsbereiche Metall und Recycling untergebracht sein. "Unsere 1996 errichtete Werkstatt ist einfach zu klein geworden", begründete der Baukoordinator den Neubau, in den die Stiftung rund eine Million Euro investiert. Nicht nur, dass die Werkstücke wie Schienen für einen Krankenwagenhersteller sehr lang und dadurch schwer zu händeln seien. "Auch wegen der stetig steigenden Auftragslage benötigen wir mehr Platz. Zudem wollen wir den 40 Mitarbeitern die modernsten Arbeitsbedingungen bieten", betont der Thamm. Ihm zufolge sind 36 Arbeiter in der Metallwerkstatt entweder körperlich oder geistig behindert.
Für Hilfsbedürftige will die Ende des 19. Jahrhunderts von engagierten Bürgern gegründete Einrichtung schon immer da sein. Heute verfügt die Stiftung über Werkstattkomplexe und Wohnheimstandorte für 450 Menschen mit Handicap.
Wie Henrik Thamm weiter erklärt, erhalten diese beispielsweise ihre Werkstattbefähigung, um fit für den Arbeitsmarkt zu werden.
Die Stiftungs-Werkstätten selbst stellen Bauteile für die Industrie her. Als Beispiel nennt Henrik Thamm die Produktion von Laufrädern für einen großen regionalen Pumpenhersteller oder die Herstellung von Elementen für andere Kunden. "In unserer zu klein gewordenen Werkstatt wird gedreht, gesägt, gefräst oder plangeschliffen", erklärt Thamm. Sein Bauplan sieht vor, nach dem Umzug von insgesamt 48 Maschinen bereits ab dem 11. November mit der Produktion in der neuen Halle beginnen zu können.