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Matthias-Claudius-Haus-Stiftung hatte zum Unternehmerstammtisch in das Pfefferbach-Gewerbegebiet eingeladen In Oschersleben die "Allianz für Arbeit" schmieden

07.07.2011, 04:28

Oschersleben (mmt). Die Oschersleber Matthias-Claudius-Haus-Stiftung veranstaltete mit etwa 40 Teilnehmern aus der Region ihren 6. Unternehmerstammtisch. Die Gewerbetreibenden erlebten einen bunten Nachmittag und Abend auf dem Gelände der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) am Pfefferbach. Unter den Gästen war auch CDU-Landratskandidat Hans Walker.

Neben einem guten Stück Kuchen und einem zünftigen Grillbüffet wurden die Geschäftsleute mit Führungen durch die Werkstattbereiche und einem ganz besonderen Geschicklichkeitsspiel aus eigener Produktion unterhalten. Es galt, eine Holzkugel in einem Rahmen mittels Strippen durch einen sehr löcherigen, vertikalen Parcours zu befördern - ohne die Kugel zu verlieren. Am schnellsten gelang das Christian Bauer aus Ballenstedt. In 45,6 Sekunden bugsierte er die Kugel einmal rauf und runter und wurde dafür mit einem Abendessen in einem Magdeburger Lokal belohnt.

Werkstattleiterin Doreen Trensch forderte die Unternehmer zu Beginn der Veranstaltung auf, bei der Eingliederung von Menschen mit geistiger Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt zu helfen. "Wir in den Werkstätten können die Menschen nur auf die Arbeitswelt vorbereiten, aber wir können sie nicht vermitteln", sagte Trensch. Man wolle mit den Unternehmen vor Ort eine "Allianz für Arbeit" gründen, um den Werkstattbeschäftigten die Chance auf ein Praktikum zu ermöglichen. Denn: "Nicht jeder, der bei uns arbeitet, ist hier perfekt aufgehoben. Einige können viel mehr." Den Firmenvertretern händigte das Matthias-Claudius-Haus einen Fragebogen aus, mit dessen Hilfe sie ihre Möglichkeiten nach Praktika oder Außenarbeitsplätzen prüfen können. Einige Firmen aus Oschersleben signalisierten bereits ihre Bereitschaft und wollen diesen Weg mit den WfbM-Verantwortlichen des Matthias-Claudius-Hauses gehen. Sie bieten Praktikumsplätze an.

Bei den Führungen durch die Arbeitsbereiche zeigten sich die Interessenten beeindruckt von den Bedingungen und dem Leistungsspektrum. Auch Geschicklichkeitssieger Christian Bauer gehörte dazu. Sein Unternehmen ist für den Innenausbaudes "Grünen Hauses", des neuen Montagebereichs 5im Neubrandslebener Weg, verantwortlich. Und Doreen Trensch klärte auf: "Wir sind ein ganz normal funktionierendes Unternehmen, das real wirtschaften muss. Wir sind nicht nur Arbeitgeber, sondern auch Arbeitnehmer."