Internet In Wanzleben gibt es weiterhin große Probleme beim Ausbau des Breitbandnetzes
Wanzleben. Der Breitbandausbau in der Stadt Wanzleben-Börde ist in Remkersleben, Meyendorf und Klein Wanzleben abgeschlossen. „Hier kann versorgt werden“, teilt Olaf Küpper, der Bauamtsleiter der Stadt Wanzleben-Börde, mit.
Doch es kommen längst nicht alle Gebiete für einen Anschluss an das neue Glasfasernetz in Frage. Welche Haushalte als versorgt gelten, ruft bei vielen Einwohnern Unverständnis hervor. Auch im Ortschaftsrat Bottmersdorf/Klein Germersleben regte sich Unmut darüber. Ortsbürgermeister René Gehre bemängelt, dass es seitens der Betreiberfirma DNSNet keine verlässlichen Aussagen gebe.
Der Atlas der Bundesnetzagentur bilde laut Olaf Küpper die Grundlage dafür, welche Gebiete als weiße Flecken, also als unterversorgte Gebiete und welche als schwarze (überversorgte) Gebiete gelten. Zu den schwarzen Flecken gehören eigentlich alle Gebiete ab einer 30MBit/s–Leitung. Diese gelten nicht als förderfähig. „Darum war ein Ausbau unsererseits dort nicht möglich“, sagt Olaf Küpper.
Was auch der Bauamtsleiter nicht nachvollziehen kann, nach welchen Kriterien diese Erhebungen stattgefunden haben. Beispielsweise galt die komplette Stadt Wanzleben als unterversorgt und wird dadurch vollständig an das neue Breitbandnetz angeschlossen. „Andererseits mussten wir feststellen, dass in anderen Orten als versorgt geltende Haushalte teilweise über Datenraten von unter 10 MBit/s verfügen“, bedauert Küpper. Nach der letzten Prüfung hätte man noch etwa 200 Adressen nachträglich für den Ausbau hinzugefügt. Mittlerweile gibt es laut Küpper zudem die Regelung, dass, wenn ein bereits erschlossenes Gebiet während der Bauarbeiten durchquert werden muss, um in ein nicht erschlossenes Gebiet zu gelangen, Grundstücke, die auf der Strecke liegen, bei Bedarf mit angeschlossen werden können.
Diese Regelung ist auch für Bottmersdorf von Bedeutung. Laut Ortschaftsrat Silvio Lanz hänge dort davon ab, ob die Baufirma über Blumenberg oder von Wanzleben aus die Ortschaft durchquert, welche Haushalte sich nachträglich anmelden dürfen.
Derzeit werden in Dreileben, Wanzleben, Domersleben und Klein Rodensleben Breitbandkabel verlegt. Wer sich nachträglich für einen Anschluss, dort wo bereits die Kabel verlegt sind, anmeldet, muss jetzt allerdings länger warten. Die derzeit weiterlaufenden Tiefbaumaßnahmen würden nicht unterbrochen, um einzelne Haushalte nachträglich anzuschließen, so Küpper weiter.
Im Zeitplan befinde man sich mit dem Breitbandausbau schon lange nicht mehr. Zu niedrige Anschlussraten von anfänglichen etwa 30 Prozent hätten das Projekt zunächst ins Wanken gebracht. Zu weiteren Verzögerungen führte der harte Wintereinbruch Anfang dieses Jahres.
Wanzlebens Ortsbürgermeister Tino Bauer drängte während der Hauptausschusssitzung in der vergangenen Woche darauf, genaue Zeitpunkte zu definieren, ab wann eine Versorgung in den einzelnen Gebieten möglich ist. Sonst würden weiterhin viele Einwohner aus Ungewissheit mit anderen Anbietern Verträge abschließen, die dann erst nach ein oder zwei Jahren von der DNSNet abgelöst werden könnten. Wann welche Orte in der Einheitsgemeinde eine Versorgung erhalten, darüber wollte Olaf Küpper keine Prognose abgeben.
In Klein Wanzleben habe der gesamte Zeitraum vom Bau- bis zum Versorgungsbeginn von März bis Dezember gedauert.