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Jubiläum Bob und Biathlon statt Flöte und Trommel

Zum 60-jährigen Bestehen gönnten sich die Feuerwehrmusiker aus Druxberge einen Aufenthalt im Thüringer Wald.

Von Ronny Schoof 03.01.2020, 03:00

Druxberge l „Lange noch werden wir unser Jubiläumsjahr in bester Erinnerung behalten und von den Höhepunkten schwärmen“, ist Marco Zimmermann, stellvertretender Leiter des Feuerwehrspielmannszugs Druxberge gewiss. „Unserem tollen Festwochenende im Sommer haben wir nun noch ein nicht minder tolles winterliches Vergnügen in Oberhof folgen lassen. Es war zugleich der Abschluss der Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen des Spielmannszugs.“ Dieses Jubiläum hatte man im heimischen Druxberge schon gebührend und öffentlich gefeiert, Oberhof bedeutete sozusagen eine interne Zugabe und Lohn für die Mühen, die jeder Einzelne für die musizierende Gemeinschaft aufbringt.

„Da während der Feierlichkeiten meist wenig Zeit bleibt, die Tage zu genießen, planten wir als krönenden Abschluss der Saison eine Vereinsfahrt mit Partnern nach Thüringen“, erklärt Zimmermann. „An dieser Stelle müssen wir aber einfach auch nochmal danke sagen für die enorme Unterstützung, die uns zuteil geworden ist, sowie an die vielen fleißigen Händen, die an den Veranstaltungen und Aktionen mitgewirkt haben.“

Die Vorfreude auf Oberhof sei riesig gewesen – zum einen, weil sie sich durch die spannende Wartezeit zwischen Planung und Abreise ins schier Unermessliche gesteigert habe, zum anderen, weil man sich dort einige amüsante und – zumindest im Bördeland – nicht alltägliche Aktivitäten vorgenommen hatte. Zum Beispiel Bobfahren. Dazu berichtet Marco Zimmermann: „Nach einem entspannten ersten Abendspaziergang im Schneetreiben erreichten wir die Bobbahn am Grenzadler. Hier hieß es für die Mutigen von uns: Ab in den Kanal.“ In einer Art Schlauchboot ging es die Eisrinne hinunter, Spitzengeschwindigkeit: gute 80 km/h, was schon ordentlich in den Magen gehe: „Der Adrenalinkick war den Mitfahrenden ins Gesicht geschrieben. Ein Boot-Bob erreichte sogar den Bahnrekord und schoss fast über das Ziel hinaus.“

Der Grenzadler war auch Anlaufpunkt für die nächste wintersportliche Herausforderung der Spielleute: Biathlonschießen stand auf dem Programm. „Das Laufen oder gar Skilaufen haben wir uns erspart und stattdessen auf dem Schießstand unsere Schützenkönige ermittelt“, so Zimmermann. Dies erfolgte unter jenen Wettbewerbsbedingungen, denen auch lokale Biathlongrößen wie Kati Wilhelm oder Sven Fischer unterlagen, als sie hier für Weltcup, WM und Olympia trainierten: originale Biathlonwaffen, 50 Meter Entfernung und je fünf Schuss aufs Stehendziel (11,5 cm Durchmesser) und Liegendziel (4,5 cm). Die Damen erwiesen sich dabei als besonders zielsicher. So triumphierte Maren Zimmermann mit voller Trefferzahl vor Susan Koch (neun Treffer). Den dritten Podestplatz mit ebenfalls neun umgelegten Scheiben sicherte sich Sven Eckold.

Auch skigesprungen werden kann in Oberhof bekanntlich. „Darauf haben wir aber aus offensichtlichen Gründen verzichtet“, schmunzelt Marco Zimmermann. „Nein, die Schanzen am Rennsteig haben wir uns bei einer gemütlichen Fahrt durch den Thüringer Wald von der Pferdekutsche aus nur angeschaut, nicht ausprobiert. Bewegung und Gaudi waren dafür noch einmal bei unserer Weihnachtschallenge angesagt.“

Die bestand aus einem Triathlon der etwas anderen Art. Die Gäste aus der Börde wurden dazu in drei Gruppen aufgeteilt und mussten dann nacheinander Geschick und Können in den Disziplinen Eisstockschießen, Wintergolf und Riesenschaukel unter Beweis stellen. „Die wichtigste Spielregel bestand darin, Spaß zu haben“, meint Marco Zimmermann. „Das war auch nicht weiter schwer – aber die Riesenschaukel war schon eine sehr anspruchsvolle Aufgabe.“

Es wurden dabei immer zwei Leute, jeder eine mit Wasser gefüllte Tasse in der Hand, in die Höhe gezogen. „Oben musste man dann schaukeln, um möglichst viel Wasser ins Ziel zu bekommen. Es war ein sehr lustiges Spiel für alle Beteiligten, ob in der Luft oder auf sicherem Boden, und am Ende bekam die Siegermannschaft den Weihnachtsmannpokal, bestehend aus einem Schokoladenweihnachtsmann mit Spielmannszugslogo, überreicht“, blickt Zimmermann auf den finalen Höhepunkt zurück. Er fasst zusammen: „Zurück in Druxberge ließen wir bei Grillwurst und Getränken das Wochenende Revue passieren, das für uns alle ein unvergessliches ist. Nach einer anstrengenden Saison 2019 und der wunderbaren Vereinsfahrt nach Oberhof schauen wir zuversichtlich in das Jahr 2020.“