1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wanzleben
  6. >
  7. Ziel: Kinder stark machen

Kitas Ziel: Kinder stark machen

Birgit Kottisch hat ihre Arbeit als Fachmoderatorin der kommunalen Kindertagesstätten in der Stadt Wanzleben-Börde aufgenommen.

Von Mathias Müller 14.06.2018, 01:01

Wanzleben l Als staatlich anerkannte und ausgebildete Erzieherin ist Birgit Kottisch seit Jahrzehnten eine gestandene Frau. Seit fast 40 Jahren kümmert sich die Domersleberin um den Wanzleber Nachwuchs. Zwölf Jahre davon hat sie die Kindertagesstätte „Sarrezwerge“ als Chefin geleitet. Im April 2018 trat die 56-Jährige eine neue Position an. Sie ist nunmehr Fachmoderatorin der acht kommunalen Kindertagesstätten der Stadt Wanzleben-Börde. Die Kita „Sarrezwerge“ wird jetzt von Marion Liehr geleitet.

Wie Birgit Kottisch bei einer Beratung des Sozialausschusses des Stadtrates Wanzleben sagte, sehe sie ihre Arbeit als beratend und moderierend an. „Allein diese Begriffe haben mir die Türen in den Wanzleber Kindertagesstätten schneller geöffnet als gedacht“, gibt sie zu verstehen. Inhalt ihrer Tätigkeit sei es, ihre Kolleginnen in den kommunalen Kitas der Stadt bei ihrer Arbeit inhaltlich zu begleiten.

Einen Erfolg konnten Birgit Kottisch und die Stadt Wanzleben bereits feiern. Sie haben zusammen mit den Erzieherinnen ein einheitliches Qualitätsmanagement installiert. Was sich sehr theoretisch anhört, hat durchaus praktische Vorteile. Mit dem einheitlichen System werde die Arbeit in den Kindertagesstätten vergleichbar und qualitativ gesichert. Unabhängig von Größe und Ausstattung der jeweiligen Einrichtung.

Der ständige Kontakt der Kitas untereinander und zu ihrem Träger, der Stadt Wanzleben, befördere zudem den Zusammenhalt der Erzieherinnen und baue das mitunter vorhandene Konkurrenzdenken ab. „Bildung von Anfang an“, heißt das Programm, das Kottisch in den kommunalen Kindertagesstätten im Einklang mit Erzieherinnen und Stadtverwaltung umsetzen möchte.

Dabei sieht sich Birgit Kottisch nicht nur als Moderatorin der inhaltlichen Arbeit in den Betreuungseinrichtungen. Sie sei auch Netzwerkerin, die den Zusammenhalt unter den Erzieherinnen und Erziehern festige. Zudem halte sie den Kontakt zu allen Ämtern auf kreislicher Ebene, die irgendetwas mit Kinderbetreuung zu tun haben. Am Herzen liege ihr zudem der Kontakt zu den Eltern und ihren Vertretungen in den Kindertagesstätten.

„Wenn es gewünscht wird, besuche ich auch Elternabende außerhalb der regulären Betreuungszeiten“, gab Kottisch zu verstehen. Weitere, wichtige Betätigungsfelder der Fachmoderatorin sind der Kinderschutz, die Begleitung von Auszubildenden und Praktikanten in den Kitas sowie die Organisation der monatlich stattfindenden Leiterinnentagungen.

„Wir wollen die Kinder von Anfang an stark machen und sie bestmöglich auf ihren Start in der Schule vorbereiten“, sagte die Fachfrau. Dabei sei sie jederzeit auf Neues vorbereitet, da „sich Kinder, Eltern und die Gesellschaft verändert haben“. Zudem kümmere sich Kottisch in Zusammenarbeit mit ihren Kolleginnen um die Integration von Flüchtlingskindern in den Kindertagesstätten.

„Ich bin froh, dass ich jetzt Birgit Kottisch an meiner Seite habe“, sagte Kai Pluntke, der als Amtsleiter Ordnung und Soziales in der Stadtverwaltung Wanzleben für die acht kommunalen Kitas verantwortlich ist. Während sich Pluntke zumeist um die organisatorischen und personellen Angelegenheiten in den Kindereinrichtungen kümmere, habe Kottisch Zeit für die inhaltlichen Fragen bei der Betreuung des Nachwuchses. Den Wunsch nach einer Fachmoderation habe es nach Pluntkes Worten seit etlichen Jahren in der Stadt und in ihren Kitas gegeben.

„Die Verwaltung kann diese Aufgabe nicht leisten, weil wir keine Pädagogen sind“, gab Pluntke zu verstehen. Deshalb sei er froh, jetzt die Stelle der Fachmoderatorin mit Birgit Kottisch besetzt zu haben. Als Projekt sei die fachliche Begleitung der Kitas zunächst auf drei Jahre begrenzt. Danach müsse der Stadtrat über diese Stelle der Fachmoderatorin neu entscheiden, verdeutlichte der Amtsleiter, und diese Position womöglich dauerhaft installieren.

Die Mitglieder des Sozialausschusses begrüßten die Schaffung der Stelle der Fachmoderatorin für die kommunalen Kindertagesstätten. „Der Bedarf ist da, die Kolleginnen in den Kitas mit viel Sachverstand zu unterstützen“, sagte Silke Wiese (SPD).