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Kommunalpolitik Rat will Arbeit als Team stemmen

Unter Leitung des Ortsbürgermeisters Tino Bauer möchte der Wanzleber Ortsrat in bewährter Praxis fortfahren - als Team und ohne Fraktionen.

Von Constanze Arendt-Nowak 12.07.2019, 01:01

Wanzleben l Noch vor Beginn der konstituierenden Sitzung rechnete Ortsbürgermeister Tino Bauer (Die Linke) mit einer Teilnahme von sieben der neun gewählten Ortschaftsvertretern. Letztlich saßen acht am Ratstisch.

Während Ratsmitglied Jan Hartmann (Die Linke) aufgrund von Urlaub entschuldigt war, glückte Rats-Neuling Susanne Konczalla (FDP) ein Spagat zwischen ihrer aktiven Feuerwehrarbeit und der Mitarbeit im Rat.

Um 17.23 Uhr war sie gemeinsam mit ihren Kameraden der Wanzleber Feuerwehr dem Sirenensignal folgend zur Hilfeleistung nach einem schweren Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 246 geeilt. „Da zwischendurch weniger zu tun war und die Kräfte ausreichten, konnte ich um 18.30 Uhr die Einsatzstelle verlassen und an der Ratssitzung teilnehmen“, erklärte sie gegenüber der Volksstimme.

Mit ihrer Teilnahme an der konstituierenden Sitzung sorgte sie dafür, dass unter den Ratsmitgliedern das Verhältnis zwischen Frauen und Männern ausgeglichen war.

„Ich freue mich, dass wir jetzt einen deutlich höheren Frauenanteil in unserem Ortschaftsrat haben als im Stadtrat“, unterstrich auch Tino Bauer. Wenn alle Ratsmitglieder anwesend sind, sind es vier Frauen und fünf Männer.

Im Vergleich zum vorherigen Rat hat es nur geringe Veränderungen gegeben. Sieben „alten Hasen“ stellen sich mit Susanne Konczalla und Ute Kanngießer (SPD) zwei Ortschaftsrats-Neulinge zur Seite.

Zwar hat Claus-Christian Kühne (CDU) sein Mandat für den Ortschaftsrat abgelehnt, aber auch Stefan Bartels, der für ihn nachgerückt ist, war bereits in der vorherigen Legislaturperiode im Ortschaftsrat vertreten. Klaus Hahn (parteilos) oblag als an Jahren ältestem Mitglied des Ortschaftsrates, seine sieben Mitstreiter zu verpflichten.

Ohne Diskussion ging auch die Wahl des Ortsbürgermeisters über die Bühne. Stefan Bartels schlug vor, dass der bisherige Ortsbürgermeister Tino Bauer sein Amt weiter fortsetzen solle. Susanne Konczalla schloss sich dem Vorschlag an. Die anschließende Wahl fiel einstimmig zugunsten von Tino Bauer aus.

„Ich bin heute auf den Tag genau fünf Jahre als Ortsbürgermeister im Amt und mache gern weiter, obwohl ich auch der Meinung bin, dass das eher jemand übernehmen sollte, der nicht mehr im Berufsleben steht“, sagte Tino Bauer, der aber auch bezüglich seines persönlichen Lebensweges Veränderungen entgegen sehe, die mehr Raum für die ehrenamtliche Arbeit zulassen würden.

Er freute sich für die nächsten fünf Jahre auf eine Zusammenarbeit der Ortschaftsräte im Team. Besonders hob er dabei die zwei neuen Mitstreiterinnen hervor, die sich bereit klärt haben, sich im Ortschaftsrat einbringen zu wollen.

Hinsichtlich der Teamarbeit waren sich die Ratsmitglieder parteiübergreifend einig, dass auch zukünftig im Wanzleber Ortschaftsrat keine Fraktionen gebildet werden sollen, sondern alle gemeinsam für die Sache arbeiten.

Einigkeit herrschte ebenso bei der Wahl der ersten und der zweiten stellvertretenden Bürgermeisterin. Während sich Silke Schindler (SPD) für die Funktion der ersten Stellvertreterin selbst ins Spiel brachte, schlug Klaus Hahn mit den Worten „Jugend voran“ Claudia Krull (CDU) vor.

Sie selbst sah sich aber eher als Kandidatin für den zweiten Stellvertreter-Posten. Die anschließende Wahl, die einstimmig ausfiel, zeigte, dass es auch in diesen Positionen keine Veränderung zu der vorherigen Amtsperiode gibt.

Schnell wurden auch die weiteren Tagesordnungspunkte abgearbeitet. So wurde ebenso die Geschäftsordnung des Ortschaftsrates diskussionslos beschlossen.

Als die Sitzung kurz nach 20 Uhr geschlossen wurde, war allerdings für Susanne Konczalla noch nicht an Feierabend zu denken. Um 20.30 Uhr traf sie erneut in Feuerwehrmontur an der Bundesstraße 246 ein, um ihre Kameraden zu unterstützen. Im Gepäck hatte sie acht Kannen frisch gekochten Kaffee.