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Kulturkirche Wände warten auf frische Farbe

Die St. Michael-Kirche ist schon jetzt der kulturelle Mittelpunkt von Remkersleben.

Von Constanze Arendt-Nowak 07.05.2020, 01:01

Remkersleben l Wer zurzeit die Gelegenheit bekommt, einen Blick in die Remkersleber St. Michael-Kirche zu werfen, fühlt sich ein wenig an den Verhüllungskünstler Christo erinnert. Das Gestühl, der Altar und die Emporen sind unter grauen Folien verborgen, die Teppiche eingerollt und sicher verstaut. Doch hier wurde die Corona bedingte gottesdienstfreie Zeit nicht nur dazu genutzt, um einmal gründlich sauberzumachen, nein, die Bauarbeiter haben sich angekündigt. In Kürze sollen hier die Gerüste aufgebaut werden.

Gemacht werden muss im Rahmen der Innensanierung einiges, da sind sich der Vorsitzende des Remkersleber Gemeindekirchenrates, Christian Schreiner, und auch Pfarrer Thomas Seiler einig. Unter anderem entstehen dadurch, dass das Kirchenschiff später an den bestehenden romanischen Turm angebaut wurde, immer wieder Risse im Putz. Diese sollen beseitigt werden, bevor die Maler für einen neuen Anstrich im Kirchenschiff sorgen. „Auch der Fries oben unter der Decke soll neu gestaltet werden“, sagt Christian Schreiner bei einem Vor-Ort-Termin. Freudig blickt er dem entgegen, wenn sich das Kircheninnere in schönen frischen Farben präsentiert.

Besonders im Chorraum besteht großer Handlungsbedarf, meint Pfarrer Thomas Seiler. „Hier sind auch schon richtig große Putzstücke abgefallen“ erinnert er sich im Zusammenhang mit der Dringlichkeit einer Erneuerung. Doch bevor alles in neuem Glanz erstrahlen kann, sind einige Vorarbeiten nötig. Eine Farb- und Putzbestimmung gehört ebenfalls dazu wie das Abnehmen der Schablonen für die Malereien.

Im Anschluss soll das Gerüst auch gleich noch genutzt werden, um Holzarbeiten an der Decke durchzuführen. „Das ist eine wunderschöne Decke mit den Kreuzen und den kleinen blauen Quadraten“, schwärmt der Pfarrer.

Möglich macht die Innensanierung eine Förderung aus dem Leader-Programm. „Wir freuen uns, dass auch einmal eine kleine Kirche in die Förderung hineingerutscht ist“, so Thomas Seiler. Konkret kommen aus dem Fördertopf etwa 134.000 Euro der Gesamtsumme in Höhe von etwa 149.000 Euro. Beteiligt an der Finanzierung der Innensanierung des Kirchenschiffes sind außerdem der Kirchenkreis Egeln mit etwa 14.000 Euro und die Kirchengemeinde selbst mit Eigenmitteln in Höhe von etwa 854 Euro.

Der Abschluss der Innensanierung soll gefeiert werden, wenn am 12. Dezember zum wiederholten Mal das Landespolizeiorchester in der St. Michael-Kirche zum Konzert aufspielt und ein kleiner Adventsmarkt durch den Förderverein der Feuerwehr organisiert wird.

Damit werden die Remkersleber dann auch gleich wieder dem neuen Konzept für St. Michael gerecht: Als Kulturkirche St. Michael soll sie künftig genutzt werden – für Konzerte des örtlichen Männergesangvereins und des Klein Wanzleber Frauenchors, Konzerte des Landespolizeiorchesters und anderer Gruppen, Ausstellungen und Orgelkonzerte. „Wir wollen hier Kulturelles anbieten, wie wir es stemmen können“, sagt der Gemeindekirchenratsvorsitzende, während Pfarrer Seiler in der Kirche St. Michael längst den kultuellen Mittelpunkt des Dorfes sieht. Thomas Seiler verweist darauf, dass die Kirche auch eng mit der Geschichte des Dorfes, während er an die Verdienste des früheren Pastors Moritz Korn denkt. Der heilige Michael, der der Kirche zu ihrem Namen verholfen hat, lässt sich mit Schwert und Waage auch im Siegel des Ortes wiederfinden.

Apropos Orgel: Wenn der Pfarrer davon erzählt, gerät er ins Schwärmen. Noch heute, nach 20 Jahren, bewegt ihn die Eigenleistung, mit der die Remkersleber zur Sanierung damals beigetragen haben. Die Orgel ist heute in einem „Top-Zustand“ und mit Christian Becker gibt es vor Ort auch einen, der das Spielen dieses Instrumentes beherrscht. Das Orgelkonzert, das geplant war, um 20 Jahre Orgelsanierung zu begehen, musste zunächst einmal abgesagt werden.