Freiwillige Feuerwehr Ohrsleben bei gemeinsamer Übung in Twieflingen Lose Verbindung der zwei Partner funktioniert tadellos
Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr in Twieflingen (Landkreis Helmstedt): Unterstützend mit dabei waren auch wieder die Kollegen aus Ohrsleben. Die beiden Wehren sind Partner und machen gern gemeinsame Sache.
Twieflingen/Ohrsleben. Drei C-Rohre und der Strahl aus einem Hochdruckschlauch richten sich auf das Dach der großen Scheune auf Siemanns Hof in Twieflingen. Rauch von einem "Großbrand" steigt auf. Gleichzeitig erklimmen Feuerwehrkameraden unter Atemschutzgerät über Leitern den Boden, um von dort verletzte Kinder zu bergen. Dazu werden die Zuschauer per Megafon über die Vorgehensweise der hier gemeinsam wirkenden drei Freiwilligen Feuerwehren Twieflingen, Ohrsleben und Hoiersdorf informiert. Die Ortsfeuerwehr Twieflingen hat zu einem "Tag der offenen Tür" eingeladen, aber was hier abläuft, ist eigentlich viel mehr. Mittels einer gemeinsamen Übung wird ein detaillierter Einblick in die Arbeit der Wehren gegeben bei Brandbekämpfung, Menschenrettung und technischer Hilfeleistung bei einem Verkehrsunfall.
"Wir wollen an diesem ¿Tag der offenen Tür‘ nicht nur eine gemeinsame Übung mit der Nachbarwehr aus Hoiersdorf und der Partnerwehr aus Ohrsleben im Bördekreis absolvieren sondern auch für Nachwuchs und neue Mitglieder werben", sagt Einsatzleiter und Ortsbrandmeister Oswald Schulze.
"Wir pflegen seit 20 Jahren diese Partnerschaft", erzählt Siegfried Kaiser, Wehrleiter in Ohrsleben. "Es ist mehr eine lockere Verbindung ohne gegenseitige Verpflichtungen, aber sie funktioniert tadellos. Neben anderen Begegnungen gehört auch einmal im Jahr so eine gemeinsame Übung dazu, bei der wir gerne dabei sind." Ansonsten hätte man in Ohrsleben die gleichen Sorgen wie in Twieflingen auch, denn die Tageseinsatzbereitschaft sei bei 18 aktiven Kameraden schon ein Problem. Insgesamt zählte die Wehr 52 Mitglieder und auch eine kleine Jugendgruppe, die mit Hötensleben und Barneberg zusammenarbeite, sei der Nachwuchs.
Für den letzten Übungseinsatz in Twieflingen, bei dem ein Unfall-Pkw fachgerecht mit Schere und Spreizer auseinandergenommen wird, damit der Notarzt freien Zugang erhält, schlüpfen auch zwei Zuschauerinnen in die nicht gerade modische aber zweckmäßige Feuerwehr-Montur. Der "Tag der offenen Tür" bekommt für sie plötzlich einen doppelten Sinn, denn Anja Böhm und Nicole Weilandt entfernen unter Anleitung von Gruppenführer Uwe Urban Scheiben, "knacken" mit dem Spreizer Türen oder schneiden Holme durch. "Alles gar nicht so einfach", meinen sie.
Mit einem anschließenden Besuch im Gerätehaus mit Besichtigung der Technik war dieser Feuerwehr-Tag in Twieflingen eine runde Sache.