NASA und Bauministerium stellen Projekt vor Neuer Bahnhof nimmt erste Formen an
Dass Langenweddingen einen neuen Bahnhof bekommt, ist schon länger bekannt und kein Geheimnis mehr. Tatsächlich wurde nun die Gemeinde Sülzetal in das Schnittstellenprogramm des Landes, welches von der NASA GmbH betreut wird, aufgenommen. Und diese Tatsache hat Auswirkungen auf den gesamten öffentlichen Personennahverkehr im Sülzetal, sprich Bus und Bahn sollen künftig besser miteinander verbunden werden.
Langenweddingen. Das Thema neuer Bahnhof stand in Langenweddingen schon mehrmals zur Debatte, nun nimmt das Vorhaben erste konkrete Züge an, wie vor Ort am Mittwoch von Bauminister Dr. Karl-Heinz Daehre, NASA-Geschäftsführer Rüdiger Malter und Sülzetal-Bürgermeister Erich Wasserthal informiert wurde. Die jetzigen Planungen weichen von den vorherigen Vorstellungen ab, geblieben ist der Fakt, dass der Bahnhof Langenweddingen näher an den Ort heranrückt. Er wird künftig seinen Platz in der Verlängerung des Hohendodeleber Weges bekommen. Über diesen Weg können künftig Fußgänger und Fahrradfahrer den neuen Bahnhof erreichen. Der Weg wird entsprechend ausgebaut, bekommt auch eine Beleuchtung.
Neu ist die geplante Zuwegung für Fahrzeuge und vor allem für die Busse, denn Schnittstellenprogramm heißt auch, dass Bus und Bahn näher zusammenrücken. Im Fall des Bahnhofes Langenweddingen, wo die neue S-Bahnlinie von Magdeburg im Stundentakt endet und wieder zurückfährt, heißt das im Besonderen, dass auch andere Ortsteile des Sülzetal über den Busverkehr mit dem Bahnhof Langenweddingen besser verbunden werden.
Am Haltepunkt wird es daher eine Bushaltestelle mit einer Wendeschleife für die Busse geben. Busse wie Autos gelangen über die alte Ladestraße zum Bahnhof. Die Ladestraße wird dafür ebenso ausgebaut. Um aber zur alten Ladestraße zu gelangen, führt der Weg zum einstigen Bahnhof über die Halberstädter Straße. Und damit kommt der schon einmal diskutierte zweite Bauabschnitt zur Sanierung der Halberstädter Straße wieder ins Gespräch. Das gesamte Vorhaben vom Straßenbau bis zur Gestaltung des neuen barrieren freien Bahnhofes mit wettergeschütztem Wartebereich und Fahrradständer wird über das Schnittstellenprogramm sowie über das Entflechtungsgesetz gefördert. Beim Entflechtungsgesetz liegen die Förderrichtlinien bei 80, in Ausnahmefällen, bei regional bedeutsamen Vorhaben, sogar bei 90 Prozent. Die Gemeinde Sülzetal müsste den Rest finanzieren.
Während des Arbeitsgespräches im Langenweddinger Bürgerhaus kam auch zum Ausdruck, dass im Jahr 2012 mit den Bauarbeiten begonnen werden soll. "Die Entwurfsplanung ist fast fertig", erklärt NASA-Planer Dr. Werner Markgraf. Bauarbeiten heißt auch, dass möglicherweise parallel am Straßenbau und am neuen Schienennetz gebaut wird. Ab Osterweddingen wird eine zweite Schiene für den S-Bahnverkehr gelegt.
In den nächsten Wochen werden die Vorhaben vorgestellt, bekommen der Ortschaftsrat Langenweddingen wie die Bürger die Gelegenheit, über das Projekt zu diskutieren
Doch im Rahmen des Schnittstellenprogramms wird auch Osterweddingen nicht außen vorgelassen.
Zunächst aber gibt es zu vermelden, dass ein weiterer Haltepunkt im Gewerbegebiet nicht gebaut wird. Mit der Erweiterung des Gewerbegebietes ist der jetzige vorhandene Bahnhof in die Mitte gerückt. Hier ist es nun das Ziel, das Bahnhofsgebäude zu sanieren, den Vorplatz für Busse zu gestalten. So kommen Pendler, die den öffentlich Personennahverkehr nutzen, auch in das Gewerbegebiet und wieder heraus.
Die Schnittstellen in Langenweddingen und Osterweddingen sind Bestandteil eines Großprojektes, welches die Ertüchtigung der Strecke Magdeburg-Halberstadt zum Ziel hat. Das Schienennetz wird so ausgebaut, dass die Züge weitgehend 120 Kilometer pro Stunde bis Halberstadt fahren können. "Bis 2014 soll das Gesamtbetriebskonzept umgesetzt sein", berichtete Planer Dr. Werner Markgraf. Er verweist auch darauf, dass dieses Gesamtbetriebskonzept als Zusammenspiel aller öffentlicher Verkehrsmittel auch umgesetzt wird, um dem demografischen Wandel in Sachsen-Anhalt Rechnung zu tragen.
Einige Oschersleber haben der Volksstimme ihre Sorgen angetragen, der S-Bahn-Verkehr bis Langenweddingen könnte Auswirkungen auf den Zugverkehr bis oder ab Oschersleben haben. Dem ist nicht so. Im Gegenteil, mit dem Ausbau der Gesamtstrecke zwischen Halberstadt und Magdburg gelangt man schneller in die Landeshauptstadt oder in den Harz.