Prof. Gerd Gerdes präsentierte am Sonntag seinen zweiten Band im Wanzleber Kulturhaus Ortschronist widmet sich nun den alten Ortsteilen
Wanzleben (skr). Prof. Gerd Gerdes stellte im Wanzleber Kulturhaus am Sonntag seinen zweiten Band zur Chronik der Stadt Wanzleben vor, in dem er sich in erster Linie den alten Ortsteilen der Sarrestadt Blumenberg, Buch, Schleibnitz und Stadt Frankfurt widmet. Der heute 88-Jährige hatte sich bereits vor 20 Jahren die Aufgabe gestellt, eine Chronik über die Geschichte der Stadt zu schreiben. Im Jahr 2008 zog er mit der Veröffentlichung des ersten Bandes zur Chronik der Stadt einen ersten Schlussstrich unter seine Materialsammlung. "In dieser Ausarbeitung konnten die Ortsteile leider nicht genügend Platz finden. So stand also schon zu diesem Zeitpunkt für mich fest, dass es noch einen zweiten Band zur Geschichte der alten Ortsteile geben wird", sagt Prof. Gerd Gerdes. Genügend Material gab es ja. Gerdes gibt in seinem Werk auch einen Rückblick auf die Geschichte der Volksbücherei, die in diesem Jahr in Wanzleben ihr 100-jähriges Bestehen feiert. In einer Auflage von 1000 Exemplaren verlegte erneut der Ziethen-Verlag das Buch. Es ist seit gestern in allen Buchhandlungen erhältlich. "Schon beim ersten Band habe ich sehr viel positive Resonanz bekommen", erklärt Prof. Gerdes. Er hoffe nun, dass das beim zweiten Werk genauso ist. Die Buchvorstellung am Sonntag machte jedenfalls Hoffnung, denn zahlreiche Gäste erschienen zur Buchpräsentation und Signierstunde. Darunter waren Wanzlebens Bürgermeisterin Petra Hort, Ortsbürgermeister Sandro Meyer, Stadrat Tino Bauer und die Leiterin der Stadt- und Kreisbibliothek Ilona Bloch sowie zahlreiche Besucher aus den alten Wanzleber Ortsteilen. Sie würdigten die Arbeit von Prof. Gerd Gerdes, der sich aus eigener Initiative für die Wahrung der Wanzleber Geschichte in Buchform einsetzt. "Mir geht es in erster Linie darum, die Geschichte festzuhalten, damit sie nicht verloren geht", erklärte er bei einer kleinen Ansprache. Zur Festveranstaltung waren auch seine Söhne Claus Gerd Gerdes aus Gera und Ties-Christian Gerdes aus Magdeburg gekommen. Prof. Gerdes kündigte zusammen mit Verleger Dr. Harry Ziethen im Wanzleber Kulturhaus außerdem an, in zwei bis drei Jahren sogar einen dritten Band herausgeben zu wollen. "Dann über die Geschichte der Ortsteile der neuen Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben – Börde", erklärt er.
Prof. Gerd Gerdes wurde in Neubrandenburg geboren, ging in Greifswald zur Schule und legte 1946 in Plön das Abitur ab. Nach dem Krieg begann er ein Landwirtschaftsstudium und schloss 1950 als Diplomlandwirt ab. Zwei Jahre später promovierte er. Die Habilitation erfolgte in Leipzig. In den 60er Jahren wurde Prof. Gerdes Direktor des Institutes für Acker und Pflanzenbau in Klein Wanzleben. Dort arbeitete er bis 1987. Ein Jahr später begann seine Arbeit an der Geschichte der Stadt und des Kreises Wanzleben. Er wurde dafür 2003 bereits mit dem Kulturpreis des Bördekreises 2003 ausgezeichnet.