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Kommune erhält für Bauprojekt in Domersleben keinerlei Fördermittel - Baubeginn im Frühjahr Stadt investiert 60000 Euro in Brandschutz: Grundschule erhält neue Fluchttreppe

Von Sabrina Trieger 30.01.2013, 02:20

Die Stadt muss 60000 Euro in die Domersleber Grundschule investieren, um die vom Landkreis auferlegten Brandschutzauflagen erfüllen zu können. Mehrere bauliche Veränderungen müssen hierfür vorgenommen werden. Neben dem Anbau einer Fluchttreppe sollen auch neue Fenster und Türen eingesetzt werden.

Domersleben/Seehausen l Die Grundschule in Domersleben wird in diesem Jahr im April anlässlich des 450-jährigen Bestehen des Schulstandortes nicht nur einen neuen Namen ("Martin Selber") bekommen, auch baulich soll es Neuerungen geben. "Um die Brandschutzauflagen des Landkreises zu erfüllen, bekommt das Gebäude an der Hofseite Richtung Hort eine Fluchttreppe", erklärt Bauamtsleiter Olaf Küpper. Die Vergabe des Bauauftrages stand gestern Abend auf der Tagesordnung des Bauausschusses. Neben der Montage, die nötig wird, um auch weiterhin die Klassenräume im ersten Obergeschoss des Grundschulgebäudes nutzen zu können, sollen auch neue Fenster sowie eine zweiflüglige automatische Rauchschutztür im Erdgeschoss neu eingesetzt werden. "Diese würde sich im Flur dann automatisch schließen, sollte es hier zu einer Rauchentwicklung kommen." Küpper schätzt die Kosten allein für diese Tür auf rund 15000 Euro.

Zudem werden noch zwei neue dichtschließende Schutztüren im Erd-, sowie im Obergeschoss montiert. "Aus einer Automatik-Schiebetür und einem großen Fenster entsteht in der oberen Etage eine Kombination aus einem kleinem Fenster und einer Tür", merkt Bauamtsmitarbeiterin Ines Darius an.

Weil der Großteil an Bauelementen erst bestellt werden müsste, könne mit einem Baubeginn frühestens in acht Wochen gerechnet werden. Insgesamt investiert die Stadt Wanzleben - Börde in die verschiedenen baulichen Maßnahmen rund 60000 Euro, um die Brandschutzauflagen in und am Schulgebäude zu erfüllen. Hierfür erhält die Stadt keinerlei finanzielle Förderung.

Im Gegensatz zur Baumaßnahme in Seehausen. Hier soll das Hortgebäude ebenfalls noch in diesem Jahr eine neue Fluchttreppe erhalten. "Hierfür bezieht die Kommune Fördergelder über den Topf der Stadtsanierung", erklärt Küpper. "Bevor jedoch die Brandschutztreppe an das Gebäude montiert werden kann, soll noch die Fassade erneuert werden." Die Baumaßnahme ist ebenfalls bereits in den Haushalt eingestellt worden.

Die 90 Mitglieder des Fördervereins der Kita, Grundschule und Hort hatten dafür der Stadt Wanzleben - Börde Anfang Dezember rund 11000 Euro zukommen lassen. "Bei der Summe handelt es sich um den dringend notwendige Eigenanteil, damit die Stadt für die Errichtung der Fluchttreppe am Hortgebäude Fördermittel in Anspruch nehmen kann", hatte Frank Müller vom Vorstand bei der Übergabe erklärt. Bereits im Frühjahr könnte der Startschuss für das Bauprojekt in Höhe von rund 40000 Euro fallen, merkte Ortschef Eckhard Jockisch an. Zwei Drittel der Bausumme sollen vom Land gefördert werden.

Als die Stadtverwaltung 2011 erklärt hatte, dass sie für die Finanzierung einer neuen Fluchttreppe für den Seehäuser Hort keine finanziellen Mittel zum Beantragen von Fördermitteln zur Verfügung stellen könne, hatte der Verein gegenüber der Stadt sofort seine Bereitschaft, jene Eigenmittel aufbringen zu wollen, signalisiert.

Den Mitgliedern gelang es innerhalb eines Jahres 10939,96 Euro für das Vorhaben aufzutreiben. Insgesamt zwölf Aktionen wie Kuchenbasare, sowie unter anderem ein Spendenanruf bei Hans J. Wey haben jene fünfstellige Summe in den Vereinstopf gespült. "Herr Wey ist ein Enkel von Ernst Sonntag, dem Namensgeber unserer Schule", erklärte Frank Müller.

Allein der Nachfahre habe 2000 Euro für das Projekt gespendet. Weitere 5000 der rund 11000 Euro seien über Spenden zusammengekommen. "Den Rest haben wir bei Aktionen sammeln können", hatte Müller hinzugefügt. Mit dem Bau einer Fluchttreppe soll den Kindern im Rahmen der zu erfüllenden Brandschutzauflagen die Nutzung der obersten Etage des Seehäuser Hortgebäudes wieder ermöglicht werden.

Amtsleiter Küpper erklärte, dass es an fast allen Schulstandorten innerhalb der Einheitsgemeinde Probleme mit den Brandschutzauflagen gebe. "Bis auf die für die Grundschule in Wanzleben. Hier haben wir alle baulichen Mängel bereits beheben können. Auch an den Fluchtwegen gibt es nichts mehr zu beanstanden."