Hochspannungstrasse Sturmsicher: Strommast verstärkt
Auch im Bördekreis verstärkt der Übertragungsnetzbetreiber „50 Hertz“ gezielt einzelne 380-kV-Hochspannungsmasten.
Meyendorf l Meteorologische Erkenntnisse und die Erfahrungen der Stromnetzbetreiber aus den vergangenen Jahren haben neue Belastungberechnungen für Stromleitungen und Hochspannungsmasten nötig werden lassen.
Und so lässt auch der Übertragungsnetzbetreiber „50 Hertz“ derzeit allein auf seiner 120 Kilometer langen Stromautobahn zwischen Wolmirstedt und Bad Lauchstädt 40 Stahlgittermasten unter Annahme extremer Witterungsbedingungen verstärken.
Auf Basis der neuen Belastungsberechnungen hat das Unternehmen ein Programm zur Mastverstärkung erstellt und gestartet. Anlass der Sanierung sind laut Unternehmenssprecher Siegfried Wagner die Häufung von Extremwetterlagen in den vergangenen Jahren. „Unser Ziel ist, die Standsicherheit zu erhöhen. Uns geht es hier ganz klar um die Sicherheit. Im Rahmen des Ausbaus achten wir auch darauf, dass sich das Landschaftsbild nicht verändert“, erklärte der Pressesprecher gestern auf Volksstimme-Nachfrage.
Um möglichen Schäden vorzubeugen, würden nach und nach alle Masten geprüft, die sich in besonders exponierten Lagen wie Bundesstraßen, Bahntrassen oder Autobahnen befinden.
Zuletzt hatte im Vorjahr, am Abend des 7. Juli, eine Windhose bei Eisleben 14 Höchstspannungsmasten der von „50 Hertz“ betriebenen 380-kV-Leitung zwischen Bad Lauchstädt und Wolmirstedt umgerissen und drei weitere Masten bei den Orten Erdeborn (Landkreis Mansfeld-Südharz) und Alberstedt (Saalekreis) beschädigt.
„Die Leitung stammt aus den 70er Jahren. Durch die zunehmenden Sturmereignisse haben wir hier auch mehr Masteneinbrüche zu verzeichnen gehabt, so dass wir auf der Trasse jetzt insgesamt 40 Masten abbauen und erneuern lassen“, erzählt Wagner.
Eine entsprechende Baumaßnahme findet derzeit auch auf dem Gebiet der Stadt Wanzleben - Börde statt. Bei Meyendorf dreht sich der Baukran bereits seit vergangener Woche.
Auf dem zu verstärkenden 380-kV-Leitungsabschnitt wird der bis zu 70 Meter hohe Freileitungsmast von den Bauleuten ertüchtigt.
380 Kilovolt (kV) und damit die oberste Übertragungsebene fließen normalerweise über jene Hochspannungsleitungen. Zum Vergleich: Pro Haushalt liegen 400 Volt an.
Während der Bauphase bleibt die 120 Kilometer lange Trasse für insgesamt sechs Wochen abgeschaltet. „Die Versorgungssicherheit ist während der Verstärkungsmaßnahme aber nicht beeinträchtigt. Die Stromkreise werden für unsere Kunden, den Regionalversorgern wie beispielsweise die Avacon, durch sichere Maßnahmen in Betrieb gehalten. Wir arbeiten dennoch mit Hochdruck daran, damit die Leitung unseres Höchstspannungsnetzes hier so schnell wie möglich wieder ,Saft‘ führen kann“, erklärt Siegfried Wagner weiter.
In das Programm zur Verstärkung von 40 Masten investiert der Übertragungsnetzbetreiber mehrere Millionen.