Bundesnotbremse Vorfreude auf Erleichterungen im Landkreis Börde ist auch in Wanzleben recht groß
Mit großer Wahrscheinlichkeit können ab Donnerstag viele Erleichterungen im Landkreis Börde für die Bürger und die Gewerbetreibenden in Kraft treten. Da überwiegt natürlich die Freude, allerdings sind etliche Geschäftsleute noch skeptisch, wollen aber meist ihre Chance nutzen.

Christian Besecke - Wanzleben. Besonders bei den Friseuren in Wanzleben ist die Erleichterung groß, dass die Kunden bei ihren Terminen wohl künftig auf einen aktuellen Corona-Test verzichten können. Das wird als ein großer Fortschritt gesehen, denn gerade die Testpflicht hat zu Umsatzeinbrüchen geführt. Dajana Hoffmann vom Friseur am Rittertor in Wanzleben bestätigt dies. „Wir begrüßen natürlich jegliche Lockerung“, sagt sie. „Man hat man schon gemerkt, dass die Testpflicht den Kunden nicht unbedingt gefallen hat.“ Auch für das Friseure war die ganze Aktion mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden.
Friseure bleiben weiter optimistisch
„Wir wünschen uns sicherlich alle viel mehr normalen Regelbetrieb“, erzählt die Friseuse weiter positiver freuen uns im normalen Regelbetrieb. „Jeder will doch endlich wieder ein Stück mehr Normalität, sei es in der Familie wie auch im täglichen Leben. Unsere Stammkunden sind uns treu geblieben und haben Verständnis gezeigt.“ Die Menschen müssten einfach das Beste aus der Situation machen und viel mehr an einem Strang ziehen.
Ähnlich sieht das Tina Bauer vom Friseur am Markt. „Die Leute sind wegen der Test weggeblieben. Natürlich freuen wir uns, dass es jetzt unkomplizierter weitergehen kann“, betont sie. „Es gab klipp und klar die Aussagen: Muss ich mich testen, dann komme ich nicht.“ Tina Bauer hat auch deswegen extra einen Aushang gemacht. Darauf stand zu lesen, dass letztendlich die Existenz einer ganzen Branche von der weiteren Unterstützung der Menschen abhängig sei. „Wir haben auf diese Weise um Verständnis gebeten. Letztendlich konnten wir froh sein, doch noch arbeiten zu dürfen.“ Die Friseure waren mit ganz neuen Abläufen konfrontiert. So mussten Impfnachweise und Unterlagen kontrolliert werden. Verständnis zeigt die Inhaberin aber auch für die Leute. „So ein spontaner Test in der Apotheke oder im Alten Bahnhof ist ja nicht zu bekommen. Die Nachfrage war ja mit einem Mal riesengroß.“, führt sie aus. „Für ältere Menschen hat dies auch einen mentalen Stress bedeutet.“
Auf der anderen Seite hat sie bei einer Kontrolle durch den Landkreis Börde auch erlebt, dass nicht alle ihre Fragen erschöpfend beantwortet werden konnten. Außerdem fühlt sie sich von der Berufgenossenschaft und der Handwerkskammer doch etwas allein gelassen. „Gerade in solchen Fällen, wie den Umgang mit den Auswirkungen der Pandemie, hätte ich mir doch mehr erwartet. „Insgesamt schauen wir aber optimistisch in die Zukunft“, sagt Tina Bauer.
Allgemein wird die positive Einschätzung auch in der Gastronomie geteilt. Heidrun Richter vom „Blumenberger Krug“ erwartet die Öffnung der Außengastronomie mit Hoffnung. „Natürlich werden wir da mitmachen“, sagt sie. Sie sieht da keinerlei Probleme, da ihr Haus darauf ausgelegt ist. „Ich kann mir vorstellen, dass unsere Gäste den Service nutzen werden“, sagt sie. „Zu unseren bekannten Öffnungszeiten werden wir das anbieten.“ Sie sei sich sicher, dass die Menschen viel lieber ihre Gericht vom Teller essen wollen, als es sich in einer Verpackung mit nach Hause zu nehmen. „Wir stehen in den Startlöchern und schauen optimistisch nach vorn“, versichert sie. Viele Kunden hätten dem „Blumenberg Hof“ die Treue gehalten und den Abholservice genutzt.
„Casino“ wartet auf stabile Zahlen
Das „Casino“ in Klein Wanzleben macht in Sachen Außengastronomie erst einmal nicht mit. Inhaber Christian Trieger will erst einmal abwarten was kommt. „Über Pfingsten bieten wir Essen to go an und außerdem steht für uns Catering für einige kleine Feiern auf dem Programm“, sagt er. „Wir haben keinen überdachten Bereich außen und wenn es Regen gibt, war der ganze Aufwand umsonst.“ Für ihn sind stabile Inzidenz-Zahlen wie auch passendes Wetter wichtig. „Der wirtschaftliche Aspekt ist zu beachten“, sagt er. „Alles sofort hochzufahren ist für uns finanziell nicht tragbar, so gern wir das auch möchten.“
Testpflicht schreckt Bürger ab
Auch die Schwimmbäder in Wanzleben und Klein Wanzleben könnten für den Besucherverkehr öffnen. „Heute entnehmen wir Wasserproben in beiden Orten“, erklärt Bauamtsleiter Olaf Küpper. „Startklar sind wir sowieso. Alles hängt von der neuen Landesverordnung ab.“ Allerdings seien die derzeitigen Temperaturen zu niedrig. Ab 22 Grad und Sonnenschein stehe der Öffnung dann nichts mehr im Wege. Zu bedenken sei die bislang vorgeschriebene Testpflicht für Besucher. „Bleibt das so, werden sich wohl kaum Gäste in die Bäder verirren“, schätzt Küpper ein. Obwohl, in Klein Wanzleben lockt ab der neuen Saison ein offenes W-Lan, welches noch installiert wird.