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Zukunft Zuckerrübe als Sauerstoffspender

Die KWS Klein Wanzleben hatte zu einem Feldtag auf ein Versuchsfeld in der Nähe des Zuckerdorfes eingeladen.

Von Mathias Müller 30.06.2020, 01:01

Klein Wanzleben l Alljährlich im Juni laden die Sparten Zuckerrüben, Getreide und Raps/Mais zu einer Fachveranstaltung mit Vorträgen und Feldbesichtigungen in die Zuchtstation der KWS Klein Wanzleben ein. Dafür wurden in den voran gegangenen Monaten umfangreiche Versuchs- und Demonstrationsparzellen in der Nähe des Zuckerdorfes angelegt.

Wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie seien in diesem Frühjahr Veranstaltungen dieser Art nur eingeschränkt möglich, bedauerte Volker Denecke, Beratungsstellenleiter Vertrieb Zuckerrübe Deutschland und Österreich bei der KWS, im Nachgang des Feldtages bei Klein Wanzleben gegenüber der Volksstimme. „Wir waren froh, unter diesen Bedingungen überhaupt ein Feldmeeting durchführen zu können“, sagte er. Etwa 35 Landwirte und Vertreter der Zuckerfabriken von Nordzucker sowie Pfeifer und Langen nahmen teil.

Um die gewonnenen Facherkenntnisse dennoch präsentieren zu können, lud Beratungsstellenleiter für Zuckerrüben, Volker Denecke direkt aufs üppig entwickelte Zuckerrübenfeld bei Klein Wanzleben. Viele fleißige Hände des KWS-Teams bereiteten Wege vor und stellten Sortenschilder und Informationstafeln auf. Und schon konnten sich Landwirte und andere Fachleute für etwa zwei Stunden zum praktischen Austausch treffen. Und dies trockenen Fußes, obwohl reichlich Regen angesagt war.

Die Feldtag-Veranstalter präsentieren dem Fachpublikum Anbautechniken und Aussaatzeiten von Zuckerrüben sowie Varianten der Bodenbearbeitung. Obendrein gab KWS Tipps zum aktuellen Sortenangebot aus der eigenen Züchtung. Diese Sorten ließen sich sehr individuell den Standortbedignungen in Börde und Altmark anpassen. „Dabei empfehlen sich für unsere Region besonders die Zuckerrübensorten Advena KWS und Lunella KWS“, sagte Denecke. Besonders Lunella KWS zeige eine gute Abwehr von Rübennematoden. Das seien Fadenwürmer, die an den Wurzel der Rüben das Wachstum behindern würden. Gerade bei dieser Eigenschaft gebe es seit einigen Jahren große Fortschritte in der Züchtung. Auch anderen Schädlingen und Krankheiten könne durch Züchtung und somit umweltschonend begegnet werden. Die beiden neuen Zuckerrübensorten würden nach den Worten von Denecke in der Lage sein, höchste Erträge zu liefen. „Bis zu 100 Tonnen pro Hektar sind möglich. Aber nur dort, wo es auch genügend geregnet hat“, verdeutlichte der Beratungsstellenleiter.

Den Aktionstag veranstalten alle Rübenanbauverbände in Deutschland gemeinsam, mit Unterstützung der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker (WVZ). „Ziel ist es, den Blick der Verbraucher darauf zu richten, welchen wichtigen Beitrag die Zuckerrübe auch zum Thema Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft leisten kann“, erklärte Dr. Alexander Coenen, Regionenleiter Zuckerrübe Deutschland bei KWS. „Wir als KWS unterstützen diesen Aktionstag. Schon seit einiger Zeit zeigen wir mit unserer eigenen Kampagne ‚Rübe for Future‘ auf, was die Zuckerrübe für die Zukunft leisten kann.“

Interessant dürfte für viele Verbraucher nach den Worten von Coenen auch sein, dass auf einem Hektar Rübenacker der Jahresbedarf an Sauerstoff von etwa 100 Menschen produziert werde. Die Rübe binde zudem im Jahr drei Mal so viel Kohlenstoffdioxid wie eine vergleichbare Fläche Buchenwald. Darüber hinaus nutze die Rübe Nitrat aus tiefen Bodenschichten und trage dadurch zum Wasser- und Bodenschutz bei. Auch als Lebensraum für Tiere wie Hasen, Vögel und viele Kleintiere biete sich ein Rübenfeld an.