Abbenrode zwischen Alpaccas, Pferden, Landsknechten und viel guter Laune

Dieser Festumzug quer durch Abbenrode glich einem Auftakt nach Maß. Kaum, dass die Schützen ihre neuen Könige feierlich proklamiert hatten, setzte sich der Konvoi mit den neuen Majestäten an der Spitze in Bewegung. Bei hochsommerlichen 28 Grad schienen die rund 250 Mitwirkenden genau so viel Spaß zu haben, wie die Zuschauer am Straßenrand. Auch wenn sich die Organisatoren von Letzteren sicher noch ein paar mehr gewünscht hätten.

Abbbenrode. Gut möglich, dass für einen solchen Festumzug das Wetter schon beinahe wieder zu gut war. Aber die, die Abbenrodes geschmückte Straßen am Sonnabendnachmittag säumten, zeigten sich überall begeistert von dem, was die zahlreichen Vereine anlässlich des 925-jährigen Bestehens des Ortes auf die Beine, Hufe oder Räder gestellt hatten.

Immerhin durften ja nicht nur die Lamas und Alpaccas von Wolfgang Kreyer ebenso wenig fehlen, wie die zahlreichen Pferdesportler des Reiterhofs Stübig. Der Veckenstedter Manfred Donner war sogar mit von zwei Haflingern gezogenem Planwagen angereist und hatte so den Abbenröder Demonstrationszug auch optisch unterstützt. Selbstverständlich ebenso mit dabei die Jüngsten, die von ihren Erzieherinnen aus der Kindertagesstätte "Tierhäuschen" im Wagen geschoben wurden. Für jene Zwerge, für die das Alter von 9 noch Lichtjahre entfernt zu sein scheint, war die Zahl 925 zwar noch erst recht nicht überschaubar. Allerdings wird ja auch Abbenrode mal 950. Und bis dahin verstehen sie die Sache mit ihrer "Schiebung" an jenem 4. Juni 2011 locker. Gleich hinter den Musikern von "Senju" aus Heudeber zeigten die Sportler von "Rot-Weiß" Abbenrode Flagge. Das Ganze hinter dem Trainer der Nachwuchsfußballer, Lothar Allwardt auf seinem Rasentraktor. Er war ehemals auch Vorsitzender des Vereins. Während für einen Moment das Rot-Weiß dominierte, wurde es dahinter einheitlich schwarz. Stolz präsentierte sich der Gesundheits-, Reha- und Sportverein in den nagelneuen schwarzen T-Shirts in einheitlichem Design. Dieser zählt mit seinen zehn verschiedenen Gruppen immerhin 100 Mitglieder und ist mit Bad Harzburg gleich auch noch in Niedersachsen präsent, so Vereinsvorsitzende Monika Wetzig. Diesen Verein gibt es seit dem 9. Juli 2008. Angesichts der Hitze sicher am wenigsten zu beneiden, die Frauen des Heimatvereins mit ihren Nennen. Allerdings hielten sie bis zum Schluss tapfer durch - und das sollte beinahe eine Stunde dauern. Mittendrin im Festumzug auch Ronny Zimmermann auf einem uralten Leiterwagen - just der Enkel des letzten Abbenröder Stellmachers. Dessen originale Werkstatt von 1746 gilt bekanntlich als Kleinod in Abbenrode und ist allein schon eine Besichtigung wert. Die nächste Möglichkeit dazu besteht übrigens zum Mühlenfest am Montag, 13. Juni.

Spätestens dann laufen die Abbenröder erneut zur Höchstform auf. Und das, obwohl auch die Woche über zahlreiche Angebote unterbreitet werden. Alte und neue Feuerwehrtechnik präsentierten die Wehrleute ganz zum direkten Vergleich am Schluss: das eigentliche Einsatzfahrzeug "LF 16/12", Baujahr 1999 und ein Oldtimer-Löschzug, ehemals von der Deutschen Bahn aus dem Besitz von Jürgen Friehe.

"Dieses Wetter haben wir uns verdient"

Ortsbürgermeister Wolfgang Mertins auf das Glück mit dem Wetter angesprochen: "Ich denke mal, wir haben das verdient. Wir hoffen natürlich, dass es noch so anhält. Abbenrode hat bekanntlich noch viel vor." Die Festwoche war seit Dezember 2010 vorbereitet worden, so Mertins - sichtlich stolz über das bisherige Gelingen.