Absage: Schierker Schützen richten 2013 kein Fest aus

Schierke l In diesem Jahr wird es in Schierke kein öffentliches Schützenfest geben. Vereins-Chef Lutz Jaeger begründet diese Entscheidung mit den "für einen kleinen Verein wie den unsrigen nicht leistbaren Forderungen der Gema". Laut Jaeger würde ein Tag musikalische Beschallung im Festzelt 400 Euro kosten. "Das können wir einfach nicht stemmen", so Jaeger.

Er vermutet, dass dem Schierker Beispiel bald weitere kleine Vereine folgen müssen, die aus Geldnot ihre Volksfeste absagen. "Wir haben uns entschieden, einen öffentlichen Schützenumzug durch den Ort zu organisieren und im Anschluss vereinsintern im Schützenhaus weiter zu feiern." Und: "Wir werden natürlich niemanden wegschicken, der uns beim Umzug begleitet. Aber es wird keine organisierte Abendveranstaltung mit Kartenverkauf geben", so der Schierker zu den weiteren Plänen.

Der Schützenumzug durch den Brockenort ist für den 1.Juni geplant. Er startet voraussichtlich um 13Uhr am Hotel "Brockenscheideck". Von dort zieht der Tross zum Schützenkönig von 2012, Friedrich Schwertner, und den weiteren Majestäten. Der Umzug endet auf dem Schützenplatz.

Mit dem Schützenfest-Aus endet in Schierke eine lange Tradition. Der bereits im Jahr 1819 gegründete Schützenverein war zwar in der DDR verboten, das Brauchtum war aber unter Regie des Ski-Vereins weitergeführt worden. 1995 erfolgte die Wiedergründung des Vereins, ein Jahr später wurde das 1.Schützenfest nach der Wiedervereinigung gefeiert.

Dass es in den kommenden Jahren wieder Schützenfeste in Schierke geben wird, will Lutz Jaeger noch nicht ausschließen. Als Mitglied des Gesamtvorstands des Landesschützenverbands weiß er, dass es dort Bemühungen gibt, mit der Gema zu verhandeln. Ziel sei es, einen Vertrag zu schließen, nach dem die Musik-Kosten für die einzelnen Vereine wieder finanzierbar sind. "Ob uns das gelingt, ist aber noch nicht abzusehen."