Abfallwirtschaft Nordharz investiert knapp 160 000 Euro Acht weitere Gasbrunnen für die "Deponie Am Turm"
An der vor sechs Jahren stillgelegten "Deponie Am Turm" bei Wernigerode gibt es neue Bauarbeiten. Acht weitere sogenannte Gasbrunnen werden gebaut, um das beim Verrotten des Mülls entstehende Gas besser auffangen zu können. Mitte Oktober sollen die rund 160 000 Euro teuren Arbeiten abgeschlossen sein, kündigte Dirk Hirschfeld, Geschäftsführer der Abfallwirtschaft an.
Wernigerode/Reddeber (tk). Mit schwerem Bohrgerät wird im Müllberg Platz für weitere Brunnen geschafft. Diese werden dazu dienen, das auf der Mülldeponie entstehende Gas besser als bislang zu sammeln.
Bei einer der regelmäßigen Kontrollen haben Experten festgestellt, dass die zehn vorhandenen Brunnen nicht ausreichen, das beim Verrotten der Abfälle entstehende Gasgemisch bestmöglich aufzufangen. Vor allem das am Rand der Deponie sich bildende Methan-Gemisch konnte bislang nur ungenügend gebunden werden. Dem soll mit dem Bau von acht weiteren Brunnen künftig Einhalt geboten werden.
"Das Deponiegas strömt mindestens noch 20 Jahre"
Im Volksstimme-Gespräch kündigte Dirk Hirschfeld an, Mitte Oktober werden diese rund 160 000 Euro teuren Arbeiten abgeschlossen sein. Die Gasbrunnen, so der Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Nordharz, seien auf der im Mai 2005 stillgelegten Deponie bereits errichtet worden. Derzeit werden die Verbindungsgräben angelegt, damit das Gas zu den beiden Sammelstellen und dann weiter zur Verdichtungsstation gelangen könne.
Die "Deponie Am Turm" war 1999 als eine der modernsten im Land angelegt worden. Die Summe von damals 70 Millionen D-Mark musste nicht nur für den Bau, den Deponiebetrieb und die Rekultivierung - auch für den sogenannten Nachsorgezeitraum von 30 Jahren aufgewendet werden.
Jährlich "atmet" der Abfallberg die Menge von rund zwei Millionen Kubikmeter Gas aus. Dieses werde am sogenannten Deponiefuß von einer Firma "verstromt", informierte Hirschfeld. Er schätzt ein, dass dieser Energiefluss in den nächsten mindestens 20 Jahren nicht versiegen werde.