1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Altes Forsthaus in neuem Gewand und Natur pur

Heute Tag der Offenen Tür auf dem Hohne-Hof im Nationalpark Harz Altes Forsthaus in neuem Gewand und Natur pur

Von Miriam Meißner 04.09.2010, 04:16

Drei Annen Hohne. "Hier kann man Natur direkt erleben", so lautet der Leitspruch von Irmgard Theel, die gemeinsam mit Kollegen und Experten dem Hohne-Hof zu neuem Glanz verhilft.

Die Verantwortliche für Umweltbildung im Nationalpark Harz begleitet seit knapp einem Jahr die Umbauten des ehemaligen Forsthauses in Drei Annen Hohne. "Es war in jeder Hinsicht eine Zeit der Extreme. Erst der lange, kalte Winter, dann die brütende Hitze – aber davon ließ sich keiner bremsen", versichert Irmgard Theel. Und die schweißtreibende Arbeit hat sich gelohnt.

Heute von 11 bis 16 Uhr öffnet der Hof, rund 500 Meter vom Parkplatz Drei Annen Hohne entfernt, erstmals seine Pforten für alle interessierten Natur- und Wanderfreunde. Grund genug für die Volksstimme, sich schon einmal vorab genauer umzusehen.

Gleich bei der Ankunft wird klar, hier ist noch einiges zu tun. "Der Umbau wird erst zur Sommersaison im nächsten Jahr komplett abgeschlossen sein", erklärt Irmgard Theel. Also geht es zunächst durch den Matsch direkt zum ehemaligen Forsthaus, von dem etwa 90 Prozent saniert werden mussten, um es in ein modernes Naturerlebnis-Zentrum zu verwandeln.

Gleich beim Eintreten imponieren die hellen Fachwerkbalken, die aufwendig saniert und freigelegt wurden. "Es ist einfach genial", schwärmt die Mitarbeiterin der Nationalparkverwaltung. "Die Dämmung ist von außen angebracht worden, dadurch bleibt das Fachwerk erlebbar." Auch würden der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Irmgard Theel: "Mein Traum wäre es, wenn Wanderer hier später einmal vor einem knisternden Kamin sitzen könnten." Doch bis dahin sei es noch ein weiter Weg – zu groß ist die aktuelle Baustelle, zu zahlreich die noch anfallenden Arbeiten.

Im Erdgeschoss des Naturerlebnis-Zentrums befindet sich außer dem lichtdurchfluteten Aufenthaltsraum noch ein Seminarraum für Schulklassen und andere Gruppen sowie die Toiletten.

Und auch für die Ranger ist gesorgt. Sie werden Platz im ersten Stock finden. Außerdem ist geplant, dass die Ranger auf dem Hohne-Hof Informationen über das Schutzgebiet und Themenwanderungen anbieten. "Das ist wesentlich effektiver, als nur unten am Parkplatz", so die Fachfrau. Zudem trifft sich einmal im Monat die Junior-Rangergruppe von Robby Meißner in dem neuen Erlebnis-Zentrum.

Der weitere Rundgang macht das ehrgeizige Projekt deutlich. Von außen beeindruckt das Haus durch eine unbehandelte Lerchenholzfassade. "Nach hinten raus planen wir den Anbau einer großen Terrasse, die später auch als Bühne genutzt werden soll, zum Beispiel für das Konzert zur Sommersonnenwende, das in diesem Jahr wegen der Bauarbeiten ausgefallen war. Irmgard Theel: "2011 wird am 24. Juni stattfinden."

Eine weitere Neuerung ist die biologische Abwasserkläranlage. Sie ersetzt die bislang vorhandene abflusslose Grube, "die nicht zum umweltfreundlichen Nationalpark passt".

Zum neuen Dreh– und Angelpunkt auf dem Hofgelände dürfte jedoch die imposante Schaukelkonstruktion werden. Die "Weltenschaukel", die einem riesigen Kürbis gleichkommt, stammt aus der Werkstatt des Holzgestalters Jürgen Bergmann. Die Sparkassenstiftung hat maßgeblichen Anteil daran, dass die originelle Schaukel gebaut werden konnte. Sie unterstützt mit rund 5000 Euro das über 10 000 Euro teure Großspielgerät.

Der Tag der offenen Tür soll vor allem für Kinder ein erlebnisreiches Fest werden. Irmgard Theel: "Zu den Höhepunkten gehören die Falknervorführungen und der Märchenerzähler Andreas Ravens." Er wird am Lagerfeuer die "Sagenumwobene Bergwildnis" zum Leben erwecken. Zudem stehen Vertreter des Planungsbüros und der Denkmalpflege Quedlinburg für Fragen rund um den Umbau des alten Forsthauses bereit.