Feuerwehreinsatz Am Autobahn-Rastplatz Regensteinblick geht eine Papierpresse in Flammen auf

Blankenburg/Wernigerode
Die Nordharzregion ist am Mittwochmorgen, 28. April, nur knapp einem massiven Verkehrschaos entgangen: Nur dank der Umsicht eines Lkw-Fahrers wurden auf der Autobahn 36 im einspurigen Baustellenbereich zwischen Wernigerode und Heimburg größere Staus verhindert.
Der Mann war gegen 7.45 Uhr mit einer aufgebockten Papierpresse im Baustellenbereich unterwegs, als er im Rückspiegel Qualm wahrnahm. „Er reagierte absolut geistesgegenwärtig und stoppte nicht im Baustellenbereich, sondern steuerte sofort den unmittelbar angrenzenden Parkplatz Regensteinblick an“, berichtet Frank Feindura von der Autobahnpolizei in Blankenburg. Von dort aus alarmierte er die Feuerwehr und begann anschließend, den Rollcontainer mit der Papierpresse vom Lkw-Auflieger herunterzuschieben. Damit schützte er einerseits den Lkw vor den Flammen und bereitete andererseits die Löscharbeiten vor.
Langwierige und aufwändige Löscharbeiten
Die Leitstelle hatte nach dem Eingang des Notrufs Mitglieder der hauptberuflichen Wachbereitschaft der Wernigeröder Feuerwehr gemeinsam mit deren freiwilligen Kameraden an die Einsatzstelle beordert. Zudem rollten Mitglieder der Werkfeuerwehr von VEM Motors in Wernigerode mit Blaulicht und Ziel Parkplatz Regensteinblick sofort in Richtung Autobahn.
Sichtbehinderungen auf der Autobahn
Dort gestaltete sich die Brandbekämpfung nach Angaben des Wernigeröder Vize-Stadtwehrleiters Marco Söchting aufwändig und langwierig. „Das Problem war, dass wir den Container mit rund vier Tonnen gepressten Papier- und Pappabfällen schrittweise entleeren und das brennende Sammelgut löschen mussten“, beschreibt Söchting das Prozedere. Wegen der massiven Qualmentwicklung mussten die Kameraden mit Atemschutz arbeiten. Überdies gab es aufgrund der Rauchentwicklung über Stunden hinweg Warnmeldungen wegen Sichtbehinderungen auf der nahen A 36.
Vier Rundtouren zur Löschwasser-Beschaffung
Und mit noch einem großen Problem sahen sich die Kameraden konfrontiert: die Versorgung mit Löschwasser. Da es auf dem Autobahn-Rastplatz Regensteinblick keinen Hydranten gebe, habe das kostbare Nass mithilfe kilometerlanger Rundtouren mühsam heranchauffiert werden müssen. „Wir sind wieder Richtung Bernburg auf die Autobahn rauf, an der Heimburger Anschlussstelle runter und dann via Heimburg nach Benzingerode gefahren. Dort wurden die Tankfahrzeuge am Hydranten aufgefüllt, um anschließend über Wernigerode wieder auf die Autobahn zu fahren“, beschreibt Söchting das vergleichsweise aufwändige Verfahren. Letztlich seien vier Rundtouren nötig gewesen, um insgesamt rund 20.000 Liter zur Brandstelle zu bringen.
Alles in allem waren 21 Kameraden mit fünf Fahrzeugen bis etwa 11.30 Uhr im Einsatz. Die Polizei geht nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass ein technischer Defekt an der Hydraulik der Presse den Brand ausgelöst haben könnte. Der Schaden werde auf rund 16.000 Euro geschätzt, heißt es.