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Wandertipp Auf Försterstieg zur Kaiserpfalz

Die Serie „Mein Lieblingswanderweg“ wird mit Harzklub-Wanderwart Uwe Brennecke fortgesetzt. Die Tour geht von Wolfshagen nach Goslar.

Von Uwe Brennecke 01.05.2017, 10:52

Wolfshagen/Goslar l Ausgangspunkt für die wunderschöne Tageswanderung ist Wolfshagen im Harz. Auf dem Parkplatz an der Festhalle Wolfshagen steht genügend Parkraum zur Verfügung. Man geht ein Stück Richtung Waldrand und folgt zunächst dem Ortswanderweg. Nach etwa einem Kilometer stößt man auf den Försterstieg (grünes Eichenblatt auf weißem Grund).

Wer gern zwei Talsperren miteinander verbinden möchte, macht noch einen kurzen Abstecher (ungefähr 500 Meter) Richtung Innerstetalsperre. An der Staumauer findet man neben einigen Informationen an den Wochenenden fast immer einen Eiswagen, an dem die Wanderer und Ausflügler versorgt werden. Die Innerstetalsperre ist eine der wenigen Talsperren im Harz, die für den Wassersport und zum Baden freigegeben ist.

Nun heißt es aber 500 Meter zurückwandern, leicht bergauf durch den Wald und immer bis zum Zielort dem grünen Eichblatt folgend. Bald hat man viele Weiden vor sich. In den so genannten „Hutewald“ trieben früher die Hirten ihre Kühe. Auch heute begegnet man hier von etwa April bis Oktober dem Harzer Roten Höhenvieh, das die Weiden kurz hält und so für blühende Bergwiesen sorgt. Die Kälber im Frühjahr sind immer ein niedlicher Anblick. Auf dem Weg bietet sich immer wieder ein freier Blick über den Ort Wolfshagen und die heimischen Berge.

Kurz vor der Schäder-Baude, die auf Anfrage vom Harzklub Wolfshagen bewirtschaftet wird, geht es über die Straße, die Richtung Lautenthal führt, und wieder leicht ansteigend zum Schäder-Pavillon. Von hier aus hat man einen wundervollen Blick über Wolfshagen und auch hinüber zu dem Brutfelsen im renaturierten Steinbruch, der im Übrigen einen extra Besuch lohnt.

Nun folgt der Weg dem Waldrand, vorbei an der Schäderquelle bis zum Campingplatz, den man halb umrundet. Am Ende des leichten Bergabweges stößt man auf den Parkplatz Krähenberg neben dem Wölfibad. Wer sieben Kilometer der insgesamt 17 Kilometer sparen möchte, kann seine Wanderung auch hier beginnen, würde allerdings dabei viel Schönes versäumen.

Nun geht es wieder bergan an einem Bachlauf entlang bis zur Mispliethhütte. Von hier geht’s auf einem Forstweg weiter, vorbei an der Granehütte und schließlich hinunter zur Granetalsperre. Die Sperrmauer bietet nicht nur einen schönen Aussichtspunkt ins Harzvorland, sondern auch allerlei Information über den Talsperren Verbund im Nordwestharz. Rund 500 Meter nach der Sperrmauer verlässt man wieder die Teerstraße, die um die halbe Talsperre geht und als Wirtschaftsweg dient.

Der Weg führt nur ein kurzes Stück links abzweigend bergan und dann, auf einem weiter oben liegenden Pfad immer an der Talsperre entlang. An vielen Stellen geben die Baumlücken herrliche Aussichten auf die Granetalsperre und deren verzweigtes Seitenarmsystem frei.

Nach dem Verlassen des Talsperren-Gebietes dauert es nicht mehr lange und die Wiesen Richtung Goslar kommen in Sicht. Nach einem kurzen Weg bergab steht man vor einem Feuchtbiotop. Hier lohnt sich das Verweilen, um die Informationen zu studieren und dem Treiben im und am Wasser zuzuschauen. Gleich nebenan befindet sich eine alte Schieferhalde, in der es viele Blumen zu entdecken gibt.

Gut 100 Meter weiter geht der Weg, leicht rechts ab, am Wiesenrand entlang, auf den Waldrand zu. Diesem folgend eröffnet sich einem die wunderbare Aussicht Richtung Osten und wenig später auf Goslar. Dann geht es ein Stückchen durch den Wald, fast immer bergab. Am Stadtrand besteht noch die Möglichkeit eines Abstechers zur Steinbergalm. Das Ausflugslokal liegt einen Kilometer am Rande des Försterstiegs auf den Goslarer Bergwiesen.

Folgt man dem grünen Eichenblatt, steht man bald vor dem Frankenberger Teich, den man gegen den Uhrzeiger umrundet. Dann kommt noch ein ganz kleiner Anstieg. Der Weg führt danach wieder nach links und den Wanderer jetzt durch den ältesten Teil Goslars. Es ist immer wieder ein besonderes Gefühl, durch die alten Goslarer Gassen zu laufen. Ganz plötzlich steht man vor der Goslarer Kaiserpfalz und hat sein Wanderziel erreicht.

Für die Rückfahrt nach Wolfshagen bietet sich der Bus (Linie 832) an. Der Goslarer Marktplatz, der immer einen Besuch lohnt, befindet sich auf dem Weg zum Bahnhof.
Resümee: Eine tolle Tour mit vielen örtlichen Informationen, wunderbaren Aussichten und schönen Stellen, die zum Verweilen einladen.