Kleingartenanlage am Eichenberg haben einst Kumpel der Grube "Braunesumpf" gegründet Bergmann aus Holz erinnert an Tradition
Eine hölzerne Bergmanns-Skulptur ziert seit kurzem die Kleingartenanlage "Glück auf" am Eichenberg. Sie soll daran erinnern, dass der gleichnamige Verein einst von Bergleuten der Eisenerzgrube "Braunesumpf" gegründet wurde.
Blankenburg l Die Figur fällt ins Auge. Die Rede ist vom hölzernen Bergmann, der zum Sommerfest von Vereinsmitgliedern der 29 Parzellen und dem Vorsitzenden Gerhard Mucke feierlich begrüßt wurde. Die Figur hat Holzschnitzer Thomas Koch aus Hakenstedt mit seiner Kettensäge im Vereinsauftrag angefertigt. Das Besondere: Der Wildkirschenstamm inmitten der kleinen Plantage war zwar abgestorben, ist aber noch fest im Erdreich verwurzelt.
Lothar Graupner, selbst einmal Steiger in der Grube "Braunesumpf" und Gründungsmitglied des Vereins "Glück auf" enthüllte die Figur und verwies auf die nicht leichten Gründerjahre. Gerhard Mucke erinnerte an die Arbeit des 1968 gegründeten Vereins, dem er seit 24 Jahren vorsteht. "Ohne die Hilfe meiner Frau Elke wäre mir das nicht so gut gelungen", betonte er während der anschließenden Grillparty im Vereinszelt und auf der Wiese.
Als der Bergbau aufgegeben wurde und im Blankenburger Metallleichtbau-Kombinat eine Art "Auffanggesellschaft" entstand, kam es zur Vereinsgründung. Der Standort war ideal, die meisten Mitglieder wohnten in der Oesig und am Eichenberg. 80 Prozent von ihnen waren Bergleute, die in der Anlage ihre Traditionen weiter pflegten. Noch heute haben fast die Hälfte der Kleingärtner berufliche Bindungen zum Bergbau.
Anfangs sei es nicht leicht gewesen, die Fläche entlang des Bahndamms zu nutzen. Unmittelbar darunter befinden sich die Schächte des Walter-Hartmann-Stollens und der Klosterwerke. Häuser oder Bungalows zu bauen war nicht möglich. So blieb die Obstwiese, dafür wurden nebenan die Parzellen mit Gartenhäusern angelegt. Daran wurde bis spät in die Nacht erinnert.