Wernigeröder Hundeklub besteht am 4. August genau 60 Jahren Dackelfreunde halten fest zusammen
Es gibt Hunde - und es gibt Dackel. Für die meisten Dackelhalter sind sie eine Faszination, die ein Leben lang bleibt. Seit 60 Jahren engagieren sich die Mitglieder der Teckelgruppe Wernigerode für die beliebten Vierbeiner.
Wernigerode l Ihre Namen sind "Waldi", "Negus aus dem Jacobshaus" oder "Anka aus der Bunten Stadt". Sie sind kurzbeinig, kompakt, haben raues, langes glattes oder kurzes Fell. Die Rede ist vom Dackel, der sehr intelligent, jedoch auch mal stur sein kann.
Wenn es um den Dackel (oder auch Dachshund, in der Jägersprache Teckel) geht, schlägt das Herz von Peter Schuldt vom Landesvorstand des Deutschen Teckelklubs in Sachsen-Anhalt (DTK) höher. "Die Gruppe Wernigerode ist die älteste heute noch existierende Gruppe im DTK-Landesverband Sachsen-Anhalt", berichtet Peter Schuldt. Er hat die Geschichte der Vereinigung recherchiert.
So wurde sie am 4. August 1953 gegründet. "60 Jahre Teckelgruppe Wernigerode bedeutet ein ständiges und aufopferungsvolles Ringen um ein attraktives Gruppenleben mit unseren Tieren", erklärt Schuldt.
Veranstaltungen wie Gebrauchsprüfungen, Ausstellungen, Teckelwandertage, Sommerfeste und Übungsstunden mit dem Teckel gehören zum festen Bestandteil des Gruppenlebens der Harzer Hundefreunde. Die Vorstände unter Leitung der ehemaligen Vorsitzenden Karl Ackert (1953-1959), Karl Brämer (1959-1960), des Ehrenvorsitzenden Manfred Raspe (1960-2000) sowie des heutigen Vorsitzenden Hans-Hermann Wozniak (ab 2000) brachten die Gruppe mit ihrem Wissen durch sechs wechselhafte Jahrzehnte.
1960 wurde der Übungsplatz in Öhrenfeld in Darlingerode zur festen Ausbildungsstätte der Gruppe. Dackel wurden übrigens einst zur Jagd eingesetzt - und die war früher ein Privileg des Adels.
"Die Zucht gesunder und schöner Teckel steht bei uns im Mittelpunkt."
Peter Schuldt
Schon früh erreichten Wernigeröder Dackel-Besitzer große Erfolge bei Wettbewerben. So gewannen auf der ersten Gebrauchshundeschau 1959 in Leipzig Hanna und Manfred Raspe eine Goldmedaille, Karl und Lieselotte Brämer eine Bronzemedaille. "Andra von der Dramburg" von Horst und Renate Menzel wurde 1989 sogar DDR-Jugendsieger.
"Die Leistungen bei der Zucht gesunder und wesensfester, leistungsstarker und schöner Teckel stehen und standen stets im Mittelpunkt der Arbeit von Hanna und Manfred Raspe, Hans-Jürgen Hedicke, Siegrit Schmidt und Rut Semrau", erklärt Peter Schuldt.
Im Zuge der deutschen Einheit wurde aus der Gruppe Wernigerode die "Arbeitsgruppe Teckel-Harz". 1990 wurde sie in "Arbeitsgruppe Teckel Wernigerode" umbenannt. 1991 konnte sich die Vereinigung mit 26 Mitgliedern wieder dem Deutschen Teckelklub 1888 anschließen. Am 23. Juni 1991 wurde die erste Zuchtschau auf dem Marktplatz in Wernigerode ausgerichtet. 36 Teckel stellten sich damals den Richtern.
Am 29. Februar 1992 nannten sich die Hundefreunde in "Teckelgruppe Wernigerode-DTK" um. Die Wernigeröder hatten zu dieser Zeit 60 Mitglieder und 15 geschützte Zwingernamen. 1997 wurde mit 107 der Höchststand an Mitgliedern erreicht. 1996 erfolgte beim Amtsgericht Wernigerode die Eintragung als gemeinnütziger Verein. Die Gruppe richtete 1996 und 1997 die Landessiegerausstellungen des DTK Landesverbands aus.
Ein Höhepunkt in den 1990er Jahren war der Fernsehauftritt der Teckelgruppe in der Sendereihe "Zauberhafte Heimat" mit Gunter Emmerich, erinnert sich Schuldt noch heute gern zurück.
Auch in der jüngsten Vergangenheit konnten die Mitglieder an die guten Erfolge in der Zucht anknüpfen. So haben die Dackel-Enthusiasten bei der Landessiegerausstellung 2013 des Landesverbandes einen Siegertitel und einen zweiten Platz errungen.