Gaudi Die „Kanzlerin“ hebt in Tanne ab
Mit Witz und gerade genug Schnee haben Oberharzer Jecken und viele Besucher Skifasching in Tanne gefeiert.
Tanne l Gleich mehrere Prominente sind am Sonntag den Skihang am Harten Weg vor vielen Zuschauern ins Tal gesaust, gestolpert oder gerutscht.
So glitt Angela Merkel (Mario Grolik) mit der berühmten Raute-Geste der Kanzlerin über die Schanze, nicht ohne kurz vorher ihr Schild mit dem Spruch „Wir schaffen das“ fallen zu lassen, wie Gerald Seitz am Mikrofon kommentierte.
Seitz als Engel und Jost Freystein als Mönch führten moderierend durch den Nachmittag und ließen immer wieder den Skifaschings-Schlachtruf „Tanne Bodé!“ übers Tal erschallen.
Das Tal war diesmal nicht so gefüllt wie in den letzten Jahren. Manche hätten wohl geglaubt, es gebe keinen Schnee mehr oder es wäre zu glatt, hieß es. Harzklubchef Hans-Joachim Wolf begrüßte mehrere hundert Zuschauer aus vielen Orten und eine Schar Aktive. Die Feuerwehr Tanne hatte die Parkorganisation im Griff, obwohl ihr neuer Chef Stefan Fischer als Sensenmann auf Ski unterwegs war.
Es gab den traditionellen Finker samt Plüschfinken im Vogelbauer (Hartmut Bartl) und viele Kinder als Feuerwehr, Prinzessin oder Autowäscher zum Thema VW-Abgasskandal (Niklas Unger/Felix Panse). Die Tanner Harkenmänner schlitterten genauso zu Tal wie der Tanner Jugendklub und zwei partiell stark behaarte Nacktskiläufer (Martin Barsch und Alexander Wolf).
„Schön sieht anders aus“, meinte Moderator Seitz mehrfach, und doch errangen die beiden Quasi-Nackten einen zweiten Platz im Kostümwettbewerb – noch vor einem Scheich aus Sorge, der als Drogenbeauftragter der holländischen Kolonie alias Otfried Wüstemann zweiter Sieger wurde. Aber gewonnen hätten eigentlich alle an Erfahrung und an Spaß, wurde mehrfach betont.
Dennoch zeigte sich die Jury einig über den Sieger im Kostümwettbewerb 2016 – wegen des Kostüms, der Grazie und wohl auch des Pomps, mit denen Queen Elisabeth II. und Prinz Philip alias Veit und Tino Herfurth gekonnt auftraten. „Wir haben keine Kosten gescheut und das Königshaus eingeladen“, meinte Gerald Seitz zur Intonation der Hymne „God save the Queen“. Nur einmal stürzte die Königin – es reichte trotzdem für Platz 1.