Bundesweite Aktion "Herz unter Druck" mit Fragen und Antworten auch in Elbingerode beendet Doktor im Dauertelefonat gegen zu hohen Blutdruck - für Sport und Einnahmetreue
15 Anrufer nutzen den Abschluss der Beratungsaktion der Deutschen Herzstiftung "Herz unter Druck" im Diakonie-Krankenhaus Elbingerode. Dabei gab Dr. Wiesenack viele Gesundheitstipps.
Elbingerode l Sportliche Betätigung, Einnahmetreue bei Medikamenten und Medikamenteneinstellung sowie gesunde Ernährung - das waren die drei Hauptthemen am Bluthochdruck-Beratungstelefon am Mittwoch im Diakonie-Krankenhaus.
Drei Stunden lang saß Oberarzt Dr. Hans-Jürgen Wiesenack für die Bürger am mobilen "Rohr" und zeigte sich überrascht. "Die Anrufe kamen Schlag auf Schlag, eine Frau meinte, sie habe bald eine halbe Stunde gebraucht, um durchzukommen", resümiert der Facharzt für Innere Medizin seinen Telefoneinsatz für die Mittwoch zu Ende gegangenen "Herzwochen" der Deutschen Herzstiftung. Die Aktion hatte das Motto "Herz unter Druck".
Wie viele Anrufer es genau waren, hat der Mediziner gar nicht zählen können. "Etwa 15" sagt er, "Frauen und Männer gleichermaßen, ab 50 aufwärts, der älteste Anrufer war 86." Gefragt wurde vielfach zu Medikamenten und deren Wirkung. Dr. Wiesenacks Rat: "Wenn Medikamente verschrieben sind, dann nicht eigenmächtig absetzen, wenn es einem gut geht, wie ein Anrufer sagte", rät der Arzt, und: "Einnahmetreue ist sehr wichtig!". Eine Veränderung der Medikation sollte nur unter Einbeziehung des Hausarztes vorgenommen werden.
Etliche Anrufer fragten auch zum Thema Sport. "Die Ausdauersportarten wie Laufen oder Walking, Schwimmen oder Radfahren sind auf jeden Fall gut", so der Oberarzt. Auch der Besuch unter Anleitung im Fitnessstudio könne helfen. Sein Rat hier: "Fünfmal die Woche 30 Minuten sportliches Training sind optimal, zweimal die Woche auch noch gut." Bei grenzwertigen Blutdruckwerten könne durch körperliches Training durchaus eine Verbesserung erreicht werden.
Aber auch die richtige Ernährung kann den Blutdruck senken, so der Mediziner weiter. So sollte salzarm gegessen und auf das Gewicht geachtet werden.
Wenn jemand übergewichtig ist, was auch auf Anrufer zutraf, dann bedeute eine Abnahme von etwa zehn Kilo Körpergewicht zugleich eine Senkung des Bluthochdrucks um 10 bis sogar 15 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg). Da könnte schon mal eine Tablette eingespart werden, aber nur nach Rücksprache mit dem Arzt. Rauchen oder übermäßiger Alkoholgenuss fördern die Krankheit Bluthochdruck, auch das war Thema am Telefon, so Dr. Wiesenack. Bluthochdruck sollte nicht auf die sprichwörtliche leichte Schulter genommen werden, legte der Mediziner allen Anrufern in dem dreistündigen Dauertelefonat am Mittwoch nahe.
"Um Folgeerkrankungen wie Herz- und Nierenschäden, Schlaganfälle bis hin zu Augenproblemen zu vermeiden, muss der Blutdruck gut eingestellt sein. Auch eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle ist zu empfehlen", so der Oberharzt im Diakonie-Krankenhaus in Elbingerode.
Gefragt wurde in der Aktion natürlich auch mehrfach, wann der Blutdruck eigentlich normal ist. Dr. Hans-Jürgen Wiesenack dazu: "Unter 140 zu 90 mmHg, bei Diabetikern etwas weniger, so unter 130 zu 90."