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Feuerwehrmann David Hellmund hat zehn Kinder aus brennendem Haus gerettet Ehrenspange für den Helden vom Stadtfeld

Von Ivonne Sielaff und Michael Pieper 26.10.2012, 01:13

Für seinen mutigen Einsatz ist David Hellmund mit der Feuerwehr-Ehrenspange des Innenministers ausgezeichnet worden. Der 19-jährige Feuerwehrmann aus Wernigerode hatte im Februar zehn Kinder aus einem brennenden Haus im Stadtfeld gerettet.

Wernigerode l Große Ehre für David Hellmund. Der 19-Jährige ist am Donnerstag mit der Feuerwehr-Ehrenspange des Innenministers geehrt worden. Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) ehrte den Feuer-Helden vom Stadtfeld während der Stadtratssitzung.

Rückblick: 25.Februar, kurz nach 17Uhr. David Hellmund will Verwandte in der Max-Otto-Straße besuchen. Als der damals 18-Jährige die Haustür öffnet, ist alles voller Rauch. Der junge Feuerwehrmann ruft geistesgegenwärtig alles ab, was er in den vergangenen Jahren bei Lehrgängen und Dienstabenden gelernt hat. Denn seit seinem 10.Lebensjahr ist Hellmund Mitglied der freiwilligen Feuerwehr.

"Es brennt, gehen Sie alle schnell raus auf den Balkon."

David Hellmund, ausgezeichneter Feuerwehrmann aus wernigerode

Zuerst schaut er nach, ob sich jemand im Keller befindet. Danach klopft er an einer Wohnungstür im ersten Stock: "Es brennt, gehen Sie alle schnell auf den Balkon", sagt er. Wieder auf der Straße, spricht er einen Mann an. Dieser hilft ihm, zehn Kinder im Alter von drei Monaten bis zu elf Jahren über die Balkonbrüstung zu heben.

Danach fährt Hellmund zur Wache und schildert den zwischenzeitlich alarmierten Kameraden die Lage. Kurz darauf ist er wieder zurück am fünfstöckigen Wohnhaus, hilft bei den Löscharbeiten und beim Evakuieren des Hauses. Doch sein mutiges Handeln hinterlässt Spuren. Mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung wird er vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Glücklicherweise geht es ihm am Abend schon wieder besser.

Wie die Polizei später informierte, war das Feuer im Keller ausgebrochen, weil Unbekannte dort eine alte Couch und eine Matratze in Brand gesetzt hatten. Der Rauch hatte sich über Lüftungsschächte schnell im ganzen Gebäude ausgebreitet.

"Nur durch sein umsichtiges Handeln konnte eine Panik unter den Hausbewohnern verhindert werden", so Peter Gaffert in seiner Laudatio. Unter dem Beifall der Stadträte nahm der junge Mann die Ehrenspange entgegen.

Dieser Fall zählt zu einer ganzen Reihe von Brandstiftungen in dem Wohngebiet. Zuletzt war es im Walther-Grosse-Ring zu einem ganz ähnlichen Vorfall gekommen. Im Keller eines Mehrgeschossers war Mitte September Feuer ausgebrochen. Der in Flammen stehende Betonsack war von den Anwohnern selbst gelöscht worden. Wenige Wochen zuvor war für das Büro des Reha-Sportvereins am Kohlgartensportplatz jede Hilfe zu spät gekommen. Das Gebäude wurde vom Brand fast völlig zerstört.