Gemeinnütziger Verein für Sozialeinrichtungen feiert 20-jähriges Bestehen Ein Experiment nach Vorbild von Herdecke wird zum Erfolgsmodell
Der Gemeinnützige Verein für Sozialeinrichtungen (GVS) Blankenburg blickt auf eine 20-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Seit 1992 sind alle Kindergärten modernisiert oder neu errichtet sowie die Seniorenbetreuung verbessert worden. Ganz nach dem Vorbild in der Partnerstadt Herdecke.
Blankenburg l Mit einem Empfang im Seniorenzentrum in der Oesig hat der Gemeinnützige Verein für Sozialeinrichtungen (GVS) in Blankenburg sein 20-jähriges Bestehen gefeiert. Dabei blickten Geschäftsführerin Heidrun Beck und Vereinsvorstand Hanns-Michael Noll vor den Landtagsabgeordneten Bernhard Daldrup (CDU), Dr. Ronald Brachmann (SPD), Landrat Michael Ermrich (CDU) sowie zahlreichen Gratulanten auf eine bewegte Zeit zurück. "Es war nicht immer leicht, das zu steuernde Schiff durch manch tosende Wellen zu manövrieren", sagte Noll. Allerdings könne sich das Erreichte sehen lassen. Das Experiment, die Senioren- und Kinderbetreuung sowie die Betreuung von Menschen mit Behinderungen nach dem Vorbild des GVS in der Partnerstadt Herdecke unter dem Dach eines Vereins zu organisieren, sei ein Erfolgsmodell geworden. "Es ist ein Erfolg, weil hier Menschen mit Herz arbeiten", sagte er und gab die vielen Glückwünsche an die mehr als 200 Mitarbeiter weiter.
Sowohl Noll, als auch Michael Ermrich und die Abordung des GVS aus Herdecke würdigten besonders die Leistung von Heidrun Beck als Geschäftsführerin. "Was sie in den vergangenen 20 Jahren geleistet hat, ist enorm", erklärte Rolf Büteführ, 31 Jahre lang Geschäftsführer des GVS in Herdecke, der die Blankenburger bei ihren ersten Schritten unterstützt und begleitet hatte. "Der GVS hat sich phantastisch entwickelt", schätzte er ein. Auch Almut Schanzmann und Manfred Kessler, ehrenamtlich als geschäftsführende Vorstände beim Herdecker Verein tätig, lobten diese Entwicklung.
Und die begann Mitte 1992, als sich Blankenburger Stadtratsmitglieder in ganz Deutschland nach Modellen umsahen, wie künftig die Senioren- und Kinderbetreuung in der Harzstadt organisiert werden könnte. "Es haben sich viele Institutionen und Gesellschaften bei uns beworben, aber keine wollte die Kindergärten übernehmen", erinnerte sich GVS-Gründungsmitglied Dr. Dieter Michael, der dem Verein 16 Jahre lang ehrenamtlich vorstand. In Herdecke fanden sie schließlich ein für sie geeignetes Modell. So wurde am 29. Dezember 1992 ein Verein gegründet, dem zunächst das Altenpflegeheim in der Oesig, die Sozialstation, ein Wohnheim am Thie und ein heilpädagogischer Kindergarten übertragen wurde. 1994 kamen alle weiteren Kindertagesstätten hinzu. "Es war eine große Herausforderung, eine verlässliche, hochwertige und qualifizierte Betreuung für Senioren, Kinder und Menschen mit Behinderungen zu entwickeln", so Heidrun Beck.
Dass dies in Blankenburg gelungen ist, davon zeugen nicht nur der Neubau des Seniorenzentrums in der Oesig mit der altersgerechten Wohnanlage, sondern auch die sanierten, modernisierten und sogar neu errichteten Kindertagesstätten "Am Thie", "Am Bergeshang", "Am Regenstein", "Am Westend" und im Mehrgenerationenhaus. Letzteres würdigte Landrat Michael Ermrich besonders. "Die Großfamilie unter einem Dach ist selten geworden. Der Verein hat dafür gesorgt, dass diese traditionelle Form des Zusammenlebens bewahrt wird, um Generationen miteinander zu verbinden."