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Halle am Kupferhammer ist neues Vereinsdomizil für tanzende Turner des WSV Rot-Weiß Ein Traum wird für die Cheerleader wahr

Von Julia Bruns 18.09.2013, 03:11

Ein Traum ist für die Cheerleader des Wernigeröder Sportvereins Rot-Weiß wahrgeworden. Ihre akrobatischen Tanzeinlagen können die 150Mitglieder in einem neuen Domizil am Kupferhammer üben. Der Verein öffnet am Freitag die moderne Halle für Besucher.

Wernigerode l Gewagte Hebefiguren, menschliche Pyramiden und halsbrecherische Akrobatik üben die Cheerleader des Wernigeröder Sportvereins Rot-Weiß (WSV) seit wenigen Tagen in ihrem ganz eigenen Domizil. Im ehemaligen Berufsbildungszentrum der Bauindustrie Am Kupferhammer in Wernigerode haben Vorstandsmitglieder, Trainer und Eltern Hand in Hand eine Halle geschaffen, die auf die Bedürfnisse der Tänzer und Turner zugeschnitten ist.

"Der Traum von unserer eigenen Halle ist wahr geworden", sagt Leiterin Inga Korsch überglücklich. "Wie viele Cheer-Gruppen wünschen sich so eine Trainingsstätte? Und wir haben es geschafft." Bisher haben die Mädchen und Jungen in der Bachstraßen-Turnhalle geübt. Seit dem 1.September mietet die Cheerleading-Abteilung das Gebäude von der Firma PSFU in Wernigerode. Erst 2008 war es saniert worden, damals lernten noch angehende Maurer in der Halle.

Mit einem Lächeln präsentiert die 28-Jährige den modernen Eingang mit Spielecke für die Kleinsten. Sie geht weiter, verweist auf den großzügigen Warteraum für Eltern. "Hier können die Cheerleader Hausaufgaben erledigen, Geschwister können warten, eine Teeküche wird auch noch entstehen", sagt sie.

Sie führt in den großen Trainingsraum. "Die zwölf mal zwölf Meter große Lauffläche haben wir uns schon lange gewünscht. Sie ist ganz wichtig für die Vorbereitung auf Meisterschaften", sagt sie und deutet auf eine Gruppe Mädchen, die sich zu Popmusik aufwärmt. "In der verspiegelten Wand können wir uns selbst beobachten."

Eltern, Trainer und Mitglieder gestalteten Halle in Eigenarbeit

Ein großes Luftkissen in dem Raum dient der Übung komplizierter Hebefiguren und schützt beim Fall vor Verletzungen. Ein Lager für Sportgeräte, Toilettenräume, Umkleidekabinen und Duschen bietet das neue Domizil ebenfalls. Direkt angrenzend an die Sportfläche befindet sich das Büro der Trainer. "Ich bin fast jeden Tag nach der Arbeit in der Halle, von 16bis20Uhr", sagt Inga Korsch, die im Marketing der Wernigerode Tourismus GmbH tätig ist. Sie leitet die Geschicke der Cheerleader übrigens gemeinsam mit ihrem Mann Marcus Korsch.

Auf einer Fensterbank sind die Pokale aufgereiht, die der Verein bisher abgeräumt hat. "Da ist noch Platz für mehr", ist die Sportlerin überzeugt. Cheerleading - das sei mehr als lustige Tanzeinlagen mit Puscheln am Spielfeldrand. "Es ist ein Hochleistungssport. Wir arbeiten auf Wettkämpfe zu, nutzen unsere Zeit weniger für Auftritte, sondern für das intensive Training." Erklärtes Ziel sei die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften im nächsten Mai.

"Unsere Abteilung besteht mittlerweile seit fünf Jahren", berichtet sie. "Wir haben damals mit sieben Mitgliedern begonnen. Jetzt sind wir 150." Zehn Teams trainieren jeweils zwei Mal pro Woche mit acht Coaches. "Die Trainingszeiten in der Bachstraße waren begrenzt", so die Wernigeröderin. "Deshalb haben wir uns auf die Suche gemacht, diese Halle gefunden, ein halbes Jahr mit dem Vorstand verhandelt und jetzt endlich unterschrieben."

Bezahlt wurden die Arbeiten in dem Gebäude aus den Beiträgen der Cheerleader, Spenden, mit Geld von fördernden Mitgliedern und Sponsoren. "Anderthalb Monate haben wir alle Nachtschichten geschoben, vieles in Eigenarbeit erledigt", berichtet Inga Korsch stolz. So wurden die Bänke abgeschliffen und neu lackiert, der Boden selbst verlegt, die Spiegel angebracht. "Es war ein Abenteuer - aber es hat sich gelohnt."

Bei einem Tag der offenen Tür am Freitag wird die neue Trainingshalle offiziell eröffnet. Besucher können von 10.30bis17Uhr mehr über die Abteilung Cheerleading im WSVRot-Weiß erfahren.