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Eingemeindung Erfolgsgeschichte für Wernigerodes Ortsteile

Seit 1993 gehören Silstedt, Minsleben und Benzingerode zu Wernigerode. Für die Orte am Harz-Nordrand hat sich die Eingemeindung gelohnt.

Von Holger Manigk 04.06.2018, 01:01

Minsleben l „Benzingerode, Silstedt und Minsleben gehören inzwischen genauso zu Wernigerode wie Hasserode oder Nöschenrode.“ Mit diesen Worten eröffnete Oberbürgermeister Peter Gaffert die Feierstunde zum 25-jährigen Jubiläum der Eingemeindung der drei Ortsteile. Wie attraktiv die Dörfer seien, zeige sich an ihrer leicht steigenden Bevölkerungszahl.

Eine Sorge der Einwohner von 1993 – dass die Identität ihrer Heimatorte verloren gehe – sei inzwischen widerlegt. „Dank der engagierten Bürger, Ortsbürgermeister und Ortschaftsräte sowie vor allem der Vereine“, so das parteilose Stadtoberhaupt weiter.

Die Wege der drei Orte am Nordrand des Harzes sahen dabei sehr unterschiedlich aus: Während sich die Benzingeröder bereits 1991 für den Anschluss an Wernigerode entschieden hatten und sich der Minslebener Gemeinderat rasch für die bunte Stadt am Harz und gegen Derenburg entschieden, stimmten in Silstedt die Einwohner ab. 87 Prozent votierten für die Eingemeindung zu Wernigerode. „Es hat sich gelohnt“, urteilte Ortsbürgermeister Karl-Heinz Mänz in seiner Festrede.

Der CDU-Politiker dankte vor allem Horst-Dieter Weyrauch. Wernigerodes damaliger Oberbürgermeister hatte versprochen, alle Mitarbeiter der Ortsteile zu übernehmen – und Wort gehalten. Für die Zukunft wünsche er sich, dass alle Ortsteile ihre Freiwillige Feuerwehr erhalten können. „Für Reddeber, Silstedt und Benzingerode sind gute Bedingungen gegeben – aber Minsleben benötigt ebenso wie Schierke Hilfe“, sagte Mänz.

Das neue Gerätehaus für die Wehr, das 2019 gebaut werden soll, sei das wichtigste Projekt für Minsleben, pflichtete Ortsbürgermeister Knut Festerling (SPD-Fraktion) bei. Die Brandschützer seien wie die Schützen wichtig für das Dorfleben, um schnell und unkompliziert handeln zu können. „Zur Stadtverwaltung wünsche ich mir manchmal kürzere Wege und weniger Kommunikationsprobleme“, sagt Festerling.

Was ein Ortsteil ohne viel Hilfe erreichen kann, zeige Benzingerode, ergänzte Gert Schlegel. Der parteilose Ortsbürgermeister verwies auf den Netzausbau 2015 mit der Telekom, dank dem das Dorf bereits vor der Kernstadt über schnelles Internet verfügte. „Darauf sind wir stolz.“

Für die Zukunft der 1000-Einwohner-Gemeinde wünsche er sich Unterstützung: „Unsere Mehrzweckhalle bräuchte mal wieder einen neuen Anstrich, einige Straßenzüge sind noch nicht saniert. Dazu könnte der ort mit einem zweiten Neubaugebiet weiter wachsen.“ Das soll nach Schlegels Vorstellungen gegenüber dem alten entstehen. Dessen Erschließung wurde 1994 begonnen, inzwischen stehen dort 80 Einfamilienhäuser.

Ein weiterer wichtiger Faktor in den Dörfern sei das Gesundheitswesen, ergänzte Karl-Heinz Mänz. Benzingerode und Silstedt verfügen immer noch über eine Arzpraxis – „und das gilt es zu erhalten“, so der Ortsbürgermeister. Benzingerodes Hausarzt müsse seine Räume aber dringend erweitern, mahnte der Silstedter Ortschef. In seinem eigenen Dorf werde bis zum nächsten Jahr eine neue Arzprais gebaut. „Investoren sind vorhanden.“

Seit der Eingemeindung 1993 seien Millionen D-Mark und später Euro in die drei Ortsteile mit ihren zusammen reichlich 2500 Einwohnern geflossen, erinnerte Oberbürgermeister Peter Gaffert. „Heute zählen sie zu den schönsten im Landkreis Harz – und prägen die Stadt mit.“