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Preisverleihung zum Abschlusskonzert der 25. Sommerakademie "Alte Musik" im Kloster Michaelstein Eitelfriedrich Thom wäre sehr stolz gewesen

Von Andreas Bürkner 25.07.2011, 04:37

Höhepunkt des Abschlusskonzerts zur 25. Sommerakademie für Alte Musik war die Auszeichnung der in Blankenburg lebenden Anne Schumann mit dem "Eitelfriedrich-Thom-Preis". Sie erhielt ihn nicht nur für ihr Können, sondern auch für ihren Einsatz als Dozentin.

Blankenburg. Seit vielen Jahren unterrichtet Anna Schumann im Kloster Michaelstein Musiker speziell zur historischen Aufführungspraxis barocker Instrumente. Die aus Dresden stammende und in Halle aufgewachsene Geigerin lebt erst seit einigen Jahren in Blankenburg - wenn sie nicht zu Auftritten oder Seminaren in aller Welt unterwegs ist.

Ihr großes Können zeigte sie auch zum abschließenden Konzert der Sommerakademie 2011, die ihr silbernes Jubiläum feierte. Mit Spaß und Spielfreude riss sie die Kursteilnehmer aus Deutschland und Schweden förmlich mit und führte sie zu Höchstleistungen.

Alte Musik und Tänze standen in diesem Jahr im Mittelpunkt. "Schließlich entstanden viele barocke Stücke nur deshalb, weil zu dieser Musik getanzt werden sollte", vermittelten die Blankenburgerin Heide Reinsch und Manfred Schnelle aus Leipzig den Kursteilnehmern zugleich "Ballett ist getanzte Geometrie".

Nicht minder übten die Werke aus dem 17. und 18. Jahrhundert von Telemann, Purcell, Schmelzer, Mayr, Muffat und Lully auch als gespielte Tänze auf den typischen Instrumentengruppen mit Streichern, Holzbläsern und Spinetts ihren Reiz auf das zahlreich erschienene Publikum aus.

Doch der Höhepunkte war die Ehrung von Akademie-Leiterin Anne Schumann mit dem "Eitelfriedrich-Thom-Preis 2011". Der Namensgeber und Begründer der Musiktraditionen im Kloster Michaelstein wäre sicher stolz auf die aktuelle Preisträgerin gewesen.

"Wie sie sich für unsere Einrichtung engagiert, ist vorbildlich"

"Wie sie sich für unsere Einrichtung engagiert, ist vorbildlich", erklärte die Vizepräsidentin der Gesellschaft der Freunde "Michaelstein", Sunhild Minkner, und beschrieb als Beispiel den unvergesslichen Purcell-Abend "Ein Sommernachtstraum". Längst sei Anne Schumann nicht nur eine anerkannte Spitzen-Geigerin, auch als Dozentin für barocke Musik sei sie weit über die Grenzen Deutschlands bekannt.

Bescheiden reagierte die Künstlerin auf die Ehrung. "Eigentlich müsste Klaus Voigt den Preis erhalten", meinte sie fast schelmisch, denn er habe sie schließlich in den Harz geholt. Doch von diesem Ablenkungsmanöver ließ sich der Verein nicht täuschen.

Mit wenigen Worten dankte die von Gefühlen überwältigte Anne Schumann und gab es mit dem zurück, was sie am besten versteht - Musik. Lang anhaltender Beifall der Besucher galt nicht nur ihr, sondern auch dem Orchester für einen tollen (Tanzmusik-)Abend.