Andreas Flügel sieht nur zwei Auswege Ex-Bürgermeister: Verfolge Geschehen mit Herzblut
Mit Herzblut verfolgt der Gründungsbürgermeister der Stadt Oberharz, Andreas Flügel (53, FDP), die Schicksalstage der Kommune zwischen Haushaltsgenehmigung und Zwangsverwaltung.
Volksstimme: Herr Flügel, was machen Sie jetzt eigentlich beruflich?
Andreas Flügel: Ich bin Beauftragter des Landkreises für die Verwaltungsgemeinschaft Gernrode/Harz.
Volksstimme: Wie das?
Flügel: Als freiberuflich tätiger Verwaltungsfachmann war ich nach dem Abschied von Elbingerode zunächst in der Einheitsgemeinde Sülzetal tätig. Ich bin dann vom Landkreis Harz beauftragt worden, in Gernrode die Verwaltung zu leiten.
Volksstimme: Haben Sie den Weggang von Stadt Oberharz bereut?
Flügel: Nein. Aber ich verfolge das Geschehen natürlich mit Herzblut, ganz klar.
Volksstimme: Ist mit der prekären Haushaltslage nun das eingetreten, was Sie bei der Stadtgründung befürchtet haben und Sie damals schon zum Rückzug bewogen hat?
Flügel: Im Grundgenommen ja - das sage ich aber ohne alle Schadenfreude und auch nicht als Besserwisser, ich bin der schönen und wichtigen Region immer noch verbunden.
Volksstimme: Wie sehen Sie die derzeitige Lage?
Flügel: Es ist gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Nachdem die Stadt alle eigenen Sparmöglichkeiten ausgeschöpft hat, muss sich das Land zu der Kommune bekennen und dann auch dauerhaft Geld bereitstellen. So, wie es bei der Gebietsreform auch immer betont worden ist und wie aus meiner Sicht für alle das Beste wäre. Oder ...
Volksstimme: Oder?
Flügel: Oder man muss zugeben, ein nicht lebensfähiges Gebilde zugelassen beziehungsweise geschaffen zu haben.