Für Beitragszahlungen zum Straßenbau in der Innenstadt gibt es 2014 und 2015 noch zwei "Rabatt-Termine" Fast die Hälfte hat "Schönheitssteuer" bereits gezahlt
Wernigerode l Die Wogen um die sogenannte Schönheitssteuer haben sich in Wernigerode inzwischen geglättet. Die Eigentümer von 1340Grundstücken in der Innenstadt waren im Vorjahr von der Verwaltung aufgefordert worden, ihren finanziellen Beitrag für den Bau von Straßen, Plätzen und Wegen zu leisten. Fast die Hälfte dieser Eigentümer haben ihren Obolus bereits bezahlt.
Im Rathaus-Deutsch werden diese Zahlungen als Ausgleichsbeitrag bezeichnet. Das Baugesetzbuch schreibt vor, dass in sogenannten Sanierungsgebieten die Grundstückseigner sich auf diese Weise an der Stadtmodernisierung beteiligen. Im Gegensatz zu jenen Wernigerödern außerhalb des Zentrums oder in den Dörfern, die ihren Anteil am Straßenausbau vor ihrer Haustür direkt nach den Bauarbeiten zu zahlen haben.
Thomas Mendritzki, Chef des Bauverwaltungsamtes in der Stadtverwaltung, informierte im Volksstimme-Gespräch über Details der im Volksmund als Schönheitssteuer bezeichneten Zahlungen. Demnach haben 43Prozent der 1340Eigentümer bis zum Stichtag Ende März gezahlt und deswegen einen achtprozentigen Rabatt erhalten.
Der 31.März des kommenden Jahres ist das nächste zu beachtende Datum. Dann, so Mendritzki, werde immerhin noch ein fünfprozentiger Nachlass gewährt, und an diesem Tag im Jahr 2015 werden immerhin noch drei Prozent vom Betrag abgezogen.
Das Sanierungsgebiet in Wernigerode erstreckt sich von der Westerntorkreuzung bis zum Anger, vom Holfelder Platz bis zur Feldstraße und umfasst rund 80Straßen, informiert der Bauexperte. Laut einer Statistik aus dem Rathaus sind in diese Quartiere seit 1993 rund 40Millionen Euro an öffentlichen Geldern investiert worden.
Zur durchschnittlichen Zahlungshöhe der einzelnen Grundstückseigentümer kann Thomas Mendritzki keine Angaben machen. Dafür weiß er, dass die meisten Beträge im dreistelligen Euro-Bereich liegen und untere vierstellige Summen ausmachen.
Je zentraler das Grundstück gelegen ist, desto höher ist die zu zahlende Summe. Die Spanne dabei reicht von 1Euro pro Quadratmeter im Heideviertel, über 5Euro in der oberen Breiten Straße bis zu 15Euro in der Fußgängerzone. Immerhin 23solcher sogenannten Wertezonen hat die Bauverwaltung für Wernigerode ermittelt.