Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma entdeckt Fisch in Campus-Skulptur - Areal wird jetzt stärker bewacht Geschmacklos: Tierquäler töten Hochschul-Karpfen
Wernigerode (mpi) l Ein schreckliches Bild hat sich Bernd Volk am Montag auf dem Gelände der Hochschule Harz in Wernigerode geboten. Der Angestellte einer Sicherheitsfirma, die den Campus bewacht, entdeckte bei seinem frühmorgendlichen Dienstantritt einen toten ausgewachsenen Karpfen in der Campus-Skulptur "Tasse" vor dem Hauptgebäude. Der Fisch war aus dem Hochschulteich vor der Rektoratsvilla geangelt worden, um ihn zu töten und laut Hochschulsprecher Andreas Schneider "geschmacklos zu platzieren". "Dass die Tat geplant war, scheint sicher." Der oder die Täter hatten ein Schild mit einem aufwendig geklebten Schriftzug an dem Tier angebracht - Aufschrift: "Nicht füttern" .
"Es ist mir unbegreiflich, wie man so etwas tun kann."
Bernd Volk, Mitarbeiter einer Sicher- heitsfirma - er hatte das Tier gefunden
"Die Hochschulangehörigen sind fassungslos angesichts solcher Bösartigkeit", so Schneider. Und weiter: "Das Tier war sicher weit über 20Jahre alt. Man sieht seiner langen aber gedrungenen Form das Leben in unserem recht flachen Teich an. Das maximale Alter der Karpfen liegt bei etwa 50 Jahren. Einen natürlichen Tod schließen wir aus, weil das Blut nach dem ¿Ausstaffieren\' noch aus dem Tier lief, anderenfalls wäre es sicher schnell im Körper geronnen."
Tierfreund Bernd Volk ist betrübt: "Das ist sehr traurig nach all den Jahren. Zu DDR-Zeiten waren wir auf dem Gelände des damaligen FDGB-Ferienheims - dem heutigen Campus - freitags stets tanzen. Danach haben wir immer die Karpfen mit der Hand gefüttert. Es ist mir unbegreiflich, wie jemand jetzt so etwas tun kann", so der Wachmann.
Prof. Armin Willingmann ist, wie viele Anwohner auch, häufig in den Abendstunden mit seinem Hund auf dem Campus in Hasserode unterwegs. "Gegen 23 Uhr am Sonntagabend war noch alles in Ordnung, die Tat muss sich also in der Nacht ereignet haben. Die Polizei ist informiert." Und: "Wir bitten jedoch auch die Bevölkerung um Mithilfe und sind für Hinweise dankbar", so der Rektor.
"Unser Campus steht allen Bürgern bewusst offen, unsere enge Bindung zur Region - auch durch die Nutzung des Parks - ist uns sehr wichtig. Da müssen wir in Kauf nehmen, dass das Hochschulgelände nicht zu jeder Zeit einhundertprozentig geschützt ist", erläutert Armin Willingmann. Aber dass sich jemand an Tieren auf dem Campus vergeht, ist für ihn "wirklich erschütternd". Der Rektor kündigte an, die Bewachung des Geländes zu verstärken und bei Schäden konsequent gegen die Verursacher vorzugehen.