Mit Kohlenstaub und Köhlerliesel setzt Verein aus Hasselfelde seine Arbeit europaweit fort Harzer Köhler lassen es in Deutschland und auch in der Schweiz mächtig rauchen
Mit zig Kohlenmeilern, Liedern und Fachvorträgen pflegt der Harzer Köhlerverein altes Brauchtum und trägt zum Erhalt des Köhlerhandwerks in Europa bei. Hasselfelde bleibt Köhlerhochburg und lädt im August zum Fest ein.
Hasselfelde l Vielerorts in Deutschland gab es im vergangenen Jahr Kohlenmeiler aus dem Harz. In Neustadt, in der Letzlinger Heide, im Ruhrgebiet, in Mecklenburg und auch in Hasselfelde habe es zu Festen und Vorträgen mächtig geraucht.
Diese Bilanz zog Präsident Peter Feldmer zur Jahreshauptversammlung des Harzer Köhlervereins am Wochenende im Hasselfelder Gasthaus "Zum Erpel". Zahlreiche der über 100 Mitglieder waren versammelt. Der noch junge Köhlerchor trat auf und bekam beachtlichen Beifall.
Den Applaus hatte auch der Vorstand nach der guten Bilanz und (positiv ausgefallener) Kassenprüfung samt Entlastung auf seiner Seite. Neben Peter Feldmer gehören Hermann Hohmann aus Neustadt, Gerburg Meinecke aus Elbingerode und Hartmut Thienen aus Benneckenstein zur Führung des Harzer Köhlervereins. Thienen rückte für Eckhard Trute nach, der sich der Führung von Stieges Schützenverein widmet.
"In diesem Jahr werden wir es wieder an all diesen Stellen in ganz Deutschland rauchen lassen", so Feldmer als Ausblick auf das neue Köhlerjahr. Er dankte allen Mitgliedern, vor allem dem "Köhlerliesel vom Dienst", Claudia Ziem. Sie haben in vielen Freizeitstunden, teils bei tagelangen Reisen, dafür gesorgt, dass Holzkohlenmeiler nach alter Tradition aufgebaut, abgebrannt und abgeerntet wurden.
Geradezu ins Schwärmen gerieten die Köhlerfreunde beim Rückblick auf das europäische Köhlerfest 2011 in Tirol. Herzlichkeit, Programm und Pracht seien einzigartig gewesen. Eine neue Qualität sei erreicht, sagte Feldmer: Neben dem Feiern gehe es bei solchen Treffen immer mehr auch um Vorträge, Erfahrungsaustausche, neue Erkenntnisse. Wie jetzt etwa um die Entdeckung japanischer Wissenschaftler, wonach mit Hilfe von Kohlenstaub oder Grus aus Mist und Fäkalien fruchtbarster Boden erzeugt werden kann. Ein neuer Industriezweig deute sich an, so Feldmer.
Für 2012 stehe neben den bisherigen Aktionen erstmals auch ein Meilerbau im Weserbergland an. Dann die Teilnahme am Europäischen Köhlertreffen in der Schweiz. "Der Europäische Köhlerverein wird jetzt 15 Jahre alt", sagte Feldmer und betonte, dass der internationale Verein in Hasselfelde entstand. Dort gibt\'s am 4. und 5. August ein Köhlerfest.