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Grovesmühle Herzliches Adios für Adrian und Alexander

Adrian und Alexander Hoffmann-Fuentes kehren nach einem halben Jahr am Landschulheim Grovesmühle bei Veckenstedt wieder in ihre Heimat nach Mexiko zurück

Von Jörg Niemann Aktualisiert: 29.07.2021, 07:01
Sechs Monate haben Adrian und Alexander Hoffmann-Fuentes im Landschulheim Groversmühle gelernt. Jetzt kehren sie in ihre Heimat Mexiko zurück.
Sechs Monate haben Adrian und Alexander Hoffmann-Fuentes im Landschulheim Groversmühle gelernt. Jetzt kehren sie in ihre Heimat Mexiko zurück. Foto: Vivien Clauß/Landschulheim Grovesmühle

Veckenstedt - Das Landschulheim Grovesmühle hat sich von seinen mexikanischen Gastschülern Adrian und Alexander Hoffmann-Fuentes verabschiedet, die sechs Monate in der Schule vor den Toren Veckenstedts gelernt hatten. Gastschüler werden im Landschulheim an der Grovesmühle schon seit vielen Jahren unterrichtet. So wurden bereits Gäste aus Argentinien oder, wie in diesem Jahr, aus Mexiko im Nordharz begrüßt. Während ihres Aufenthalts in Deutschland besuchen die Schüler den normalen Unterricht in ihrer Klassenstufe und wohnen in Gastfamilien, um die Kenntnisse der deutschen Sprache zu verbessern oder zu erlernen.

„Als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage setzen wir uns gegen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung ein“, sagt Schulleiterin Ines Märkisch. Und sie will auch heimischen Kindern mit der Aufnahme von Gastschülern ein „weltoffenes Menschenbild vermitteln und dass die kulturelle Vielfalt unserer Welt in der Grovesmühle erlebbar wird“, heißt es in einer Pressemitteilung der Schule.

Austausch

Doch wie kam es überhaupt dazu, dass die beiden Mexikaner als Gastschüler an die Grovesmühle gekommen sind? „Unsere Großeltern leben in Sachsen-Anhalt und eine Bekannte lernt bereits an der Grovesmühle, so entstand irgendwann die Idee, einen Schüleraustausch anzustreben“, berichtet der 17-jährige Adrian freudig.

Während ihres Aufenthaltes in Veckenstedt haben die beiden mexikanischen Jugendlichen bei verschiedenen Gastfamilien gewohnt, zumindest in der Zeit des Wechselunterrichts. Der Jüngere der beiden Brüder, Alexander, ist etwas wehmütig, denn: „Der eigentliche Plan war es, jeden Monat bei einer anderen Familie unserer Klassenkameraden zu wohnen. Doch als die Schule wegen der Corona-Pandemie komplett geschlossen werden musste, sind wir wieder zu unseren Großeltern gezogen, die auch in Sachsen-Anhalt leben und haben von da aus am Online-Unterricht unserer Klasse teilgenommen,“ berichtet er.

Ankunft im Schneechaos

Dennoch war es eine spannende und aufregende Zeit für alle Beteiligten. „Alle unsere Gastfamilien waren sehr freundlich und es war interessant zu sehen, wie jede Familie ihre ganz eigenen Tagesabläufe hat oder wie mit verschiedenen Dingen das Alltags umgegangen wird. Keine Familie ist gleich und so war Vieles schon anders, als bei unserer Familie in Mexiko“, reflektieren die Brüder, deren Ankunft in Deutschland ausgerechnet mit den extremen Schneefällen im Februar zusammenfiel.

„Der Schnee an sich war uns von Zuhause aus nicht ganz unbekannt. Hin und wieder schneit es ja auch einmal in Mexiko. Aber es war das erste Mal, dass wir solche Massen davon zu sehen bekamen“, gab sich der 16-jährige Alexander erstaunt.

Das Landschulheim Grovesmühle unterhält seit einigen Jahren partnerschaftliche Beziehungen zu einer Schule der mexikanischen Stadt Guadalajara. Ebenfalls im Wachsen sind partnerschaftliche Beziehungen zu einer Schule im argentinischen Tucuman. Die weltweite Pandemie und damit verbundenen Ein- und Ausreisebeschränkungen in den unterschiedlichsten Ländern verhindert allerdings, dass diese Kontakte momentan durch gegenseitigen Schüleraustausch belebt werden können.