Hilfe Damit Luces mobil bleibt

Janine Ohme braucht für ihren behinderten Sohn ein Auto. Hilfe erhält sie vom Sozialverband Blankenburg.

Von Holger Manigk 28.07.2020, 05:00

Blankenburg l Luces’ Leben hat sich im vergangenen Jahr stark verbessert: Der schwerstbehinderte Junge aus Staßfurt hat einen neuen Rollstuhl mit einer Spezial-Sitzschale bekommen, Orthesen und ein Stehbrett. Möglich geworden ist dies alles für den Sechsjährigen dank der Hilfe des Sozialverbandes Blankenburg, „der sich kümmert, während uns das Sozialamt abblitzen lässt und eher noch Steine in den Weg legt“, erläutert seine Mutter Janine Ohme.

Sie hat in Aschersleben inzwischen sogar einen Kita-Platz für Luces ergattert – mit einer separaten Betreuerin. Doch damit steht die Mutter des Jungen, der 2014 als Frühchen mit dem sogenannten DiGeorge-Syndrom auf die Welt kam, vor einer neuen Herausforderung: Sie muss ihn täglich vom Wohnort in die Tagesstätte fahren, für die gebürtige Blankenburgerin immer schwieriger: Denn ihr Sohn wächst und damit die Anstrengung, ihn ins Auto zu bugsieren.

„Das Rollstuhl-Gestell passt gerade so in den Kofferraum. Die abnehmbare Sitzschale befestige ich auf der Rückbank“, erläutert Ohme. „Der Reha-Autositz ist momentan eine Notlösung. Da ihr Sohn immer größer und schwerer wird, reiche ihre Kraft bald nicht mehr aus, Luces in den Wagen zu heben.

Deshalb soll jetzt ein neues Auto für Familie Ohme her: „Sie brauchen eine Spezial-Anfertigung: mit eingebauter Rampe, einer ausgebauten Rückbank, um genügend Platz für den Rollstuhl zu haben, und Sicherungsgurten“, erläutert Elke Nowakowsky vom Blankenburger Ortsverband des Sozialverbandes Deutschland (SoVD).

Sie machte sich deshalb in der Blütenstadt auf die Suche nach Unterstützern. Fündig wurde sie schließlich im Autohaus Car Center Harz in der Lerchenbreite. Ein umgebauter Renault Trafic Combi soll es für Luces und Janine Ohme sein.

Problem: Die Finanzierung, denn die alleinerziehende Mutter kann sich solch ein behindertengerechtes Fahrzeug nicht leisten. Nach den zwei Babyjahren blieb sie zu Hause, um Luces zu pflegen. „Wir haben uns mit 35 bis 40 Anschreiben an verschiedene Stiftungen gewandt“, berichtet Nowakowsky. So lägen inzwischen Zusagen für rund 11 500 Euro vor. Das Autohaus unterstütze Ohmes beim Umbau des neuen Autos im fünfstelligen Bereich. „Die Geschichte von Luces hat uns berührt, da haben wir nicht lange gezögert“, sagt Geschäftsführer Frank Müller.

Doch das reiche kaum aus. Deshalb hofft Familie Ohme nun auf Unterstützung der Blankenburger. Ein Spendenkonto soll in den nächsten Tagen eingerichtet werden, Auskunft zu den genauen Daten gibt Elke Nowakowsky vom SoVD unter Telefon (0 39 44) 6 47 33.

„Wenn wir das Auto dieses Jahr noch kaufen könnten, wäre das ein wunderbares Weihnachtsgeschenk für Luces“, sagt seine Mutter. Neben dem täglichen Weg zur Kita müsse sie mit ihrem Sohn, der unter einem angeborenen Herzfehler, einer kranken Lunge und einem extrem anfälligen Immunsystem leidet, jeden Monat zum Kinderarzt und vierteljährlich zum Kardiologen. „Dazu ist er eine echte Wasserratte, liebt Badeausflüge“, ergänzt Janine Ohme.