Sanierte Zufahrtsstraße nach Schierke ist offiziell freigegeben Holperpiste gehört der Vergangenheit an
Die Zufahrt nach Schierke, lange Sorgenkind der Straßenbauer, ist auf 800 Metern saniert worden. Der Abschnitt zwischen "Stern" und Ortseingang wurde am Montag offiziell freigegeben.
Schierke l Ein Sorgenkind weniger. Wer nach Schierke fährt, muss sich auf den 800 Metern vor dem Ortseingang nicht mehr über Schlaglöcher und bröckelnde Seitenstreifen ärgern. Zahlreiche Schäden, bedingt durch Bauweise und Witterung, hatten die Zufahrtsstraße über Jahre hinweg in eine Holperpiste verwandelt. Daran änderten auch die Ausbesserungsarbeiten, die alljährlich nach dem Winter fällig waren, nichts.
Deshalb hat die Kreisverwaltung Nägel mit Köpfen gemacht und die Straße zwischen dem Abzweig "Am Stern" und dem Schierker Ortseingang sanieren lassen. Die marode Fahrbahn erhielt eine neue Asphaltschicht, teilt die Kreisverwaltung mit. Außerdem haben die Bauarbeiter etwa 500 Findlinge entfernt, die sich neben und unter der Straße im Erdreich befanden. Die Felsbrocken wurden an den Straßenrändern "landschaftsnah" abgelegt. "Das hat am längsten gedauert", sagt Michael Müller vom Planungsbüro MKR Harz-Consult in Blankenburg. Die Firma übernahm 2011 im Auftrag des Harzkreises die Planung des Vorhabens.
Die Bauarbeiten führte von Ende Juni bis Mitte Oktober die Firma Matthäi in Stendal aus. Die Fahrbahn wurde nicht nur erneuert, sondern auch auf sechs Meter verbreitert. Weil der Untergrund am Fahrbahnrand bröckelte und nur bedingt tragfähig war, musste er mit Beton stabilisiert werden. Die ein Meter breiten Bankette sind nicht fertiggestellt worden. "Dafür war es zu feucht", erklärt Planer Michael Müller. Aus dem gleichen Grund fehlen die Fahrbahnmarkierungen - beides soll im kommenden Frühjahr nachgeholt werden.
Ein wichtiger Punkt bei der Straßensanierung war die Entwässerung. Dazu wurden die Straßengräben auf beiden Seiten neu angelegt und die vier beschädigten Straßendurchlässe instand gesetzt. Die Arbeiten auf den Randflächen wurden mit der Nationalparkverwaltung abgestimmt. Behindertengerecht ausgebaut und mit neuen Wartehäuschen versehen wurden die beiden Bushaltestellen am Campingplatz.
All dies hat einiges gekostet. Mit 560000 Euro schlägt das Straßenbauprojekt zu Buche. 80 Prozent der förderfähigen Kosten werden über das Entflechtungsgesetz finanziert, für die übrigen 20 Prozent hat es eine Finanzspritze vom Land Sachsen-Anhalt gegeben. Was nicht gefördert werden konnte, bezahlt die Kreisbehörde.
Dass sich die Ausgabe gelohn hat, steht für die Beteiligten außer Frage. "Dringend notwendig" sei die Sanierung der vielbefahrenen Straße gewesen, sagt Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos). Sie sei die einzige Zufahrtsstraße nach Schierke und wichtig für die weitere touristische Entwicklung des Ortes. Landrat Martin Skiebe (parteilos) betonte, die Brockenstraße sei "ein wichtiger Bestandteil der Infrastruktur". Das gelte umso mehr wegen der Investitionen in den Touristenort Schierke.
Die Ortsdurchfahrt erhielt zusätzlich auf 400 Metern zwischen der Einmündung der Alten Dorfstraße und dem Parkplatz "Am Tälchen" eine neue Deckschicht. Die Kosten dafür, insgesamt 60000 Euro, trägt die Kreisverwaltung.