18. Veckenstedter Teichfest: Nach jahrelangen Versuchen siegt erstmals Ruderboot-Crew von "KFZ Klaus" aus Veckenstedt Im Hechtsprung an die Ziel-Glocke
Zufriedene Gesichter bei den Männern von der Vecken-stedter Teichwirtschaft gestern Abend. Auch wenn die Beteiligung an dem Bootsrennen mit neun Männer- und zwei Frauenmannschaften geringer war als in den Vorjahren, zog es doch mehr Besucher an ihre Teiche. Zu den diesjährigen Premieren gehörte beim 18. Teichfest die Anreise Neptuns und seinem Gefolge mit einem Amphibienfahrzeug.
Veckenstedt. Das gab es so noch nie: "Neptun & Co." ließen sich gestern Vormittag zur Eröffnung des 18. Veckenstedter Teichfestes direkt aus dem Nebel heranschippern. Deren Verspätung insofern kein Wunder, als das verabredete Zeichen der zu schwenkenden Ruder am anderen Ufer niemand sehen konnte. So besann man sich mit ein paar kräftigen Paukenschlägen auf die bewährten "Klopfzeichen". Und auch das hat es so noch nie gegeben: Neptun und Gefolge bahnten sich ihren Weg durch die wabernden Nebelschwaden weder mit einem Floß oder einem Ruderboot.
Dieses Mal musste ein Amphibienfahrzeug für den Transport herhalten. Nur gut dass man der bärtigen Hauptperson (Gerhard Görtz) vorab verschwiegen hatte, dass sein Gefährt im gleichen Teich vor einem halben Jahr schon einmal erfolgreich, aber höchst unplanmäßig, versenkt wurde. Damals hatte Besitzer Jens Manugold aus Ilsenburg den Böschungswinkel falsch eingeschätzt. Und weg war der Volvo-Schwimmpanzer "BV 202". Damals freilich noch ohne Passagiere. Beim gestrigen Teichfest nahmen, außer Neptun, zahlreiche Besucher die Gelegenheit wahr, sich von dem Ilsenburger über das "Große Wasser" schippern zu lassen.
Zellophantütenmänner in schriller OP-Tracht
Dabei war Anfang des Jahres bei der unfreiwilligen Versenkung des schwedischen Schwimmpanzers derartig großer Schaden entstanden, dass es Wochen dauerte, den 107 PS starken Volvo–Motor (Verbrauch zwischen 30 und 60 Liter) überhaupt wieder flott zu bekommen. Im übrigen soll es sich bundesweit um den einzigen dieser Baureihe handeln, dem der TÜV eine Straßenzulassung bescheinigt hat.
Der Kampf um das originellste Kostüm beim Teichfest war mangels ernstzunehmender Konkurrenz in diesem Jahr schnell entschieden. Die grünen Zellophantütenmänner "Frisch aus dem OP, ohne Plan B" siegten. Dass sie jedoch zur Siegerehrung schon wieder in Zivil auftraten, schien für das Publikum dann doch wenig spektakulär.
Alljährlicher Höhepunkt war gestern einmal mehr das Bootsrennen. Gastmannschaften landeten diesmal ausnahmslos auf den hinteren Rängen, zumindest bei den Männern. Die "Teichwirtschaftler" um Markus Alisch fanden sich auf dem dritten Platz wieder. Die "Poseidon" erreichte im Finale per Hechtsprung eines ihrer "Rudersklaven" zwar zuerst die rettende Glocke am Ziel. Doch das ist wegen des für Bruchteile von Sekunden fehlenden Bodenkontaktes zum Boot regelwidrig. So siegten denkbar knapp die Veckenstedter Männer von "KFZ-Klaus". "Endlich!", entfuhr es daraufhin einem erschöpften, aber glücklichen Crew-Mitglied. Immerhin hatten sie jahrelang darauf hingearbeitet. Bei den Frauen siegten die Ilsenburger "Sun Girls" vor den eigentlich favorisierten Stapelburger "Flötenweibern", die bereits drei Siege auf ihrem Konto haben. Allerdings waren die beiden Frauenteams unter sich.