"Imo" hilft, Kinder zu heilen
Nur in etwa 120 Krankenhäusern in Deutschland, Österreich und der Schweiz werden Tiere zur Behandlung der Patienten eingesetzt. So auch in der Kinderklinik in Wernigerode.
Vor zwölf Jahren hatte der Chef der Kinderklinik, Dr. Dieter Sontheimer, die Idee, die jungen Patienten mit der tiergestützten Therapie zu behandeln. Für diese besondere Form der Behandlung ist speziell dafür ausgebildetes Fachpersonal nötig. Die Kinderkrankenschwester Katrin Liebelt, welche neben ihrer Arbeit ein Fernstudium absolvierte, ist solch eine akademisch geprüfte Fachkraft für tiergestützte Therapie. Sie leitet dieses Projekt.
Neben zwei Schafen, zwei Ziegen, zwölf Kaninchen und neun Meerschweinchen wird der Therapiehund "Imo" zur Behandlung eingesetzt. Die Therapietiere werden regelmäßig von einer Tierärztin untersucht, damit kein Risiko für die Patienten besteht.
Jeden Dienstag besuchen die Kaninchen, Meerschweinchen und "Imo" die Erkrankten auf den Stationen in der Kinderklinik. Die Tiere sind sonst draußen im Gehege für jeden aus der Klinik frei zugänglich. Nur "Imo" lebt bei Katrin Liebelt, da sich ein Familienhund besser zur Therapie eignet, als ein Hund, der im Zwinger lebt, so die Expertin.
Therapiehunde müssen von klein an für solch eine Aufgabe erzogen werden. Außerdem werden sie extra in Wien geschult und geprüft. Jedes Jahr findet eine Nachprüfung statt, bei der entschieden wird, ob der Hund immer noch zur Therapie eingesetzt werden darf.
Die Tiertherapie ist sehr erfolgreich, was auch durch Studien belegt ist. Wenn man Tiere zur Behandlung einsetzt, werden Endorphine, das sind Glückshormone, ausgeschüttet. Außerdem wirkt der Kontakt mit Tieren blutdrucksenkend, stressreduzierend, puls- und kreislaufstabilisierend, entspannend, appetitanregend, er fördert die Kontakt- und Beziehungsfähigkeit und lenkt von dem Stationsalltag ab. Daher kann diese Form der Therapie vielfältig eingesetzt werden, zum Beispiel bei Depressionen, autistischen Verhaltensweisen und Sprachstörungen.
Oft sind die Tiere auch Anreiz, etwas zu essen, um beispielsweise zum Streichelgehege nach draußen gehen zu können oder einen Spaziergang beziehungsweise eine Wanderung mit ihnen zu unternehmen. Die Kinderklinik in Wernigerode ist also eine der wenigen Kliniken, die diese besondere Form der Behandlung nutzt.
Johanna Stettin, Klasse 8a,
G.-Hauptmann-Gymnasium
Wernigerode