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Landesfest Begegnungen mit Sachsen-Anhalt

Das Land feiert, die Harzer feiern mit. Sie waren Besucher und aktive Gastgeber des Sachsen-Anhalt-Tages in Quedlinburg.

Von Sabine Scholz 02.06.2019, 19:33

Quedlinburg l Prominenter Gast am Volksstimme-Stand zum Sachsen-Anhalt-Tag war Tatjana Hüfner. Die erfolgreiche Rennrodlerin gab am Samstag Redakteur Theo Weisenburger Auskunft über die Zeit nach dem Karriereende und zu sportlichen Höhepunkten ihrer Laufbahn. Olympia-Gold, acht Weltmeistertitel, 52 Weltcupsiege stehen auf ihrer sportlichen Habenseite. Dass der Landessportbund Sachsen-Anhalt nur als Sommersportland sieht, was sich in der Förderung bestimmter Sportarten niederschlage, ärgere sie schon, sagte die erfolgreiche Wintersportlerin.

Hüfner, die vor drei Monaten ihre Karriere freiwillig beendet hatte, warb im Gespräch darum, Kindern die Möglichkeit zu geben, sich auszutesten „Wenn man ihnen die Chance dazu lässt, finden sie heraus, wofür sie brennen, wo ihre speziellen Fähigkeiten und Interessen liegen. Das kann oft etwas völlig anderes sein, als die Eltern denken“, sagte Hüfner. Sie selbst ist ein gutes Beispiel dafür. Sie war zunächst beim Kindertanzen angemeldet, das aber machte ihr keine Freude. Den kleinen Bruder zum Rennrodel-Training in Blankenburg zu begleiten, schon eher und als sie selbst ins Training einstieg, war ihre Leidenschaft entfacht. Nur wenn man die habe, für etwas brenne, könne man auch wirklich erfolgreich sein. Weil sie diese Leidenschaft nicht mehr zu hundert Prozent spürte, habe sie beschlossen, Abschied vom Rodelsport zu nehmen, berichtete sie. Mittlerweile sei sie bei der Bundeswehr für Kinderprojekte zuständig – das sei eine völlig neue Herausforderung und spannende Erfahrung.

Von spannenden sportlichen Erfahrungen berichtete am Sonntag auch Marcel Hacker der Redakteurin Ivonne Sielaff. Wie Hüfner am Vortag, hatte er vor dem Volksstimme-Pavillon Platz genommen, der sich auf der Wirtschafts- und Jobmeile des Festgeländes befand. Neben Wernigeröder Firmen wie Nemak, Schlote, PSFU, Coppering, Krebs & Aulich oder der Harzer Schmalspurbahn waren weitere erfolgreiche Harzer Unternehmen dabei, die alle die Initiative Heimvorteil Harz unterstützen. Vieles, was den Harz als Arbeits- und Lebensraum liebenswert macht, stand auch beim Sachsen-Anhalt-Tag im Fokus, nicht nur auf der Wirtschaftsmeile.

Die bedeutende Geschichte der Region war auf unterschiedliche Art zu spüren, so hatten sich die Geschäftsleute der Steinbrücke in Quedlinburg verabredet, dass alle Mitarbeiter in historischen Gewändern arbeiten und auch ihre Schaufenster genutzt, um zu kurzen Zeitreisen einzuladen.

Der reiche Schatz an Kunst und Kultur der Harzregion spiegelte sich an Ständen im Harz-Dorf. Dort war zum Beispiel der Stand des Klosters Michaelstein mit dem Kräuterquiz oft umlagert. Auf vielen Bühnen der riesigen Festmeile – die komplette Innenstadt der Welterbestand war Festgebiet – präsentierten sich Chöre, Orchester und Solisten.

Sportlich ging es für die Besucher des Landesfestes beim Team von Harzdrenalin zu und beim Blankenburger Rennrodelverein, der eine Anschub­strecke aufgebaut hatte.