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Asylbewerber Lehrlingsheim wird Flüchtlingsquartier

Anfang 2016 sollen Flüchtlinge in das Lehrlingswohnheim am Kohlgarten in Wernigerode einziehen. Die Stadt bereitet das Quartier vor.

Von Ivonne Sielaff 30.10.2015, 14:35

Wernigerode l Das ehemalige Lehrlingswohnheim am Kohlgarten wird zur Aufnahme von Flüchtlingen vorbereitet. Darüber hat Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) am Freitag in einem kurzfristig anberaumten Pressegespräch informiert. „Die ersten zugewiesenen Flüchtlinge sind Anfang 2016 zu erwarten“, so Gaffert. Ab Montag werde das leerstehende Gebäude geräumt. „Wir werden sehr schnell und aus eigener Kraft wenigstens das Untergschoss herrichten, um dort bis zu 30 Menschen unterzubringen.“ Um die Anwohner zu informieren, plant die Verwaltung am Dienstag, 10. November, um 18 Uhr eine Bürgerversammlung in der Aula des Stadtfeldgymnasiums.

Mit wie vielen Flüchtlingen insgesamt in Wernigerode zu rechnen sei, lasse sich noch nicht abschätzen, so das Stadtoberhaupt. „Was die Quote betrifft, ist vieles noch unklar. Wir wollen aber alles dafür tun, um die Flüchtlinge, die unerträgliches Leid erfahren haben, menschenwürdig unterzubringen, zu betreuen und zu unterstützen.“

Für Wernigerode sei schwierig, geeignete Quartiere bereitzustellen. „Der Wohnungsmarkt in unserer Stadt ist in einer angespannten Lage. Wir haben im Gegensatz zu vielen unserer Nachbarstädte kaum Leerstand“, so Gaffert. Es hätten sich jedoch etliche Immobilienbesitzer gemeldet, die Wohnungen zur Verfügung stellen wollen. Der Landkreis werte die Angebote aus. „Wir bitten weitere Eigentümer von ungenutzten Liegenschaften, Wohnungen und Ferienwohnungen, um Kontaktaufnahme zur möglichen Anmietung.“

Weiterhin bittet Gaffert um Sachspenden wie Mobiliar, Waschmaschinen und Haushaltsgeräte, um die Wohnungen auszustatten. Spender können sich unter Telefon (0 39 43) 65 42 31 und per E-Mail fluechtlingswohnungen@wernigerode.de melden.

Wernigerode war bei der Aufnahme von Flüchtlingen bisher weitestgehend außen vor, da sich die Zentrale Aufnahmestelle des Landes in Halberstadt befindet. Mit der Einrichtung weiterer Aufnahmestellen in Sachsen-Anhalt, entfällt diese Befreiung.