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Lkw-Rastplatz Wernigeröder über Dreckecke empört

Am Bruchanger in Wernigerode ist die Empörung über Hinterlassenschaften von Fernfahrern groß. Doch es gibt weitere Dreckecken in der Stadt.

Von Regina Urbat 13.03.2019, 00:01

Wernigerode l Der Volksstimme-Beitrag über die extreme Verunreinigung einer Straße im Gewerbegebiet-Nord-West in Wernigerode hat eine starke Reaktion ausgelöst. Zahlreiche Leser haben sich gemeldet, ihr Verständnis über die Wut von Mitbürgern ausgedrückt, die endlich Abhilfe fordern. Sei es, den Müll Am Bruchanger endlich wegzuräumen oder den Fernfahrern, die dort gern ihre Ruhezeiten einlegen, mit dem Aufstellen von Abfallbehälter und Dixiklo entgegenzukommen. Außerdem meldeten Leser weitere Ruheplätze von Schwerlastern in Gewerbegebieten wie am Auerhahnring in Nord-West und am Kratzensteinring im Smatvelde. Wiederum wurden auch andere Dreckecken im Stadtgebiet aufgezählt.

Die Volksstimme-Recherche hat ergeben: Keine der aufgeführten Dreckecke kann gegenwärtig die Vermüllung Am Bruchanger toppen. Dort geht es nicht nur um weggeworfene Verpackungen, Dosen, Flaschen und Büchsen, sondern um die vielen Hinterlassenschaften nach einem Toilettengang in der Natur. Buschwerk rechts und links des Straßenrandes und auf einer Wiese nahe des Spazierweges entlang des Köhlerteichs sind übersät mit Kothaufen, die augenscheinlich nicht von Hunden stammen, da die Vierbeiner gewöhnlich kein Papier benutzen.

Von all dem will man im Wernigeröder Rathaus bislang nichts gewusst haben, wurde auf nochmalige Volksstimme-Nachfrage am gestrigen Dienstag mitgeteilt. Die Verwaltung gab vielmehr zu bedenken, dass Lage und Windrichtung dazu geführt haben könnten, dass Müll in diesen Bereich befördert wurde. Außerdem wurde versichert, das Problem ernst zu nehmen, ohne darauf einzugehen, wann der Dreck wegkommt.

Besonders empört über die Reaktion der Stadtverwaltung ist man bei Ascopharm. „Wir haben Jahr für Jahr mehrmals die Verunreinigungen bei der Stadt angezeigt und erst kürzlich auf die illegale Entsorgung von Paletten durch Fernfahrer hingewiesen“, sagt Marketingleiter Alexander Hahn. Bei der Säuberung die Anrainer in der Pflicht zu sehen, sei „unverschämt“. Vielmehr sehe er die Stadt in der Pflicht, die Grünstreifen und Wiese, die sicher Eigentum der Stadt seien, endlich zu säubern.

Was die angemahnten Kontrollen des Ordnungsamtes am Bruchanger betrifft, weist das Rathaus darauf hin, dass die Lkw dort rechtmäßig parken – außerhalb des Halteverbotes. Die Politessen würden zukünftig regelmäßig „dort nach dem Rechten schauen“. Weiter heißt es: „Was wildparkende Lkw anbelangt, gibt es dazu seit 2012 mehrere Vorgänge in Bearbeitung des Ordnungsamtes.“ Es sei jedes Mal bei Anzeigen sofort reagiert worden. „Für eine ständige Überwachung in diesem Bereich fehlen schlicht die Kapazitäten.“